Tourismus Geoparks in Vulkaneifel und Südkorea vertiefen Zusammenarbeit

Daun/Mudeungsan · Partnerschaft verbindet Vulkaneifel und Südkorea: Geoparks wollen über die Kontinentgrenzen hinweg stärker zusammenarbeiten.

 Hans Peter Böffgen (rechts) und Andreas Schüller für die Vulkaneifel bei der corona-bedingten virtuellen Präsentation des Partnerschaftsdokuments.  .

Hans Peter Böffgen (rechts) und Andreas Schüller für die Vulkaneifel bei der corona-bedingten virtuellen Präsentation des Partnerschaftsdokuments. .

Foto: TV/Natur- und Geopark Vulkaneifel

(sts) Auf den ersten Blick scheinen die Vulkaneifel und der Süden von Südkorea wenig gemein zu haben. Die Kulturkreise sind in der Tat verschieden, aber der Vulkanismus hat große Spuren in beiden Regionen hinterlassen, was das verbindende Element ist. Auf diesem Feld gibt es auch schon seit längerer Zeit Kontakte: Das weltweite Netzwerk der Unesco Global Geoparks hat den Geopark Vulkaneifel und den südkoreanischen Geopark Mudeungsan zusammengebracht.

Ein Auftrag der Organisation der Vereinten Nationen (UN) für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) führte den Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Vulkaneifel, Andreas Schüller, 2017 nach Asien. Daraus wurde mehr: Der nahe der Großstadt Gwangju im Süden der südkoreanischen Halbinsel eingerichtete Geopark Mudeungsan präsentierte sich damals als „ausgesprochen gut aufgestellter Bewerber für die Anerkennung als Unesco Global Geopark“, heißt es in einer Pressemitteilung des Natur- und Geoparks Vulkaneifel.

Seitdem steht der Eifeler Park in Kontakt mit Mudeungsan, und Vertreter aus Südkorea kamen zum Gegenbesuch schon mehrere Male in die Vulkaneifel. Einmal sogar auch mit einem Filmteam: Der wissenschaftliche Leiter des südkoreanischen Geoparks Mudeungsan, Professor Min Huh, hatte neben Drehorten in Nordirland, Frankreich und Rumänien insbesondere die Vulkaneifel als Drehort für eine Dokumentation ausgewählt.

Das Fernsehteam legte damals großen Wert auf Landschaftsaufnahmen von der Maarlandschaft und den Schlackenkegeln. Dokumentiert wurde auch das geotouristische Beschilderungskonzept.

Seit vielen Monaten ist auch auf dieser Ebene aufgrund der Corona-Pandemie der Kontakt eingeschränkt und nur auf digitalem Wege möglich. Beide Geoparks haben über die Distanz hinweg über eine Partnerschaftserklärung abgestimmt, die nun durch Unterzeichnung bestätigt wurde.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, Hans Peter Böffgen, der derzeit Vorsitzender des Aufsichtsrats der Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH ist, und Geschäftsführer Andreas Schüller wollen durch diese Partnerschaft auch dem Wunsch des für die Geoparks in Deutschland zuständigen Auswärtigen Amtes und der Deutschen Unesco-Kommission entsprechen und den internationalen Austausch auch über Kontinente hinweg entwickeln und pflegen.

In den Handlungsfeldern Öffentlichkeitsarbeit, Tourismus, Geopark-Management und Förderung der Wissenschaft sehen beide Geoparks zunächst einmal gute Möglichkeiten,  sich gegenseitig über erprobte Methoden und Maßnahmen  auszutauschen.

Der Natur- und Geopark Vulkaneifel darf seit 2015 den Titel „Unesco Global Geopark“ tragen. Damit bekam das kreisübergreifende Gebiet eine internationale Anerkennung auf der Stufe der Welterbestätten (wie das römische Trier oder der Kölner Dom) und Biosphärenreservate. Im September 2016 fand am Gillenfelder Pulvermaar die Übergabe der Urkunde statt, die die Anerkennung als Unesco-Geopark auswies.

  Professor Min Huh präsentierte für Mudeungsan die Urkunde in der virtuellen Veranstaltung.

Professor Min Huh präsentierte für Mudeungsan die Urkunde in der virtuellen Veranstaltung.

Foto: TV/Natur- und Geopark Vulkaneifel

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer wertete das Prädikat (siehe Info) als „Ritterschlag für die Region“.

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