Gerolstein im goldenen Herbst

GEROLSTEIN. Hier Freude über den Geldsegen, dort Aufatmen durch die Entlastung: Während in der Stadt erhebliche Gewerbesteuernachzahlungen Handlungsspielräume schaffen, sorgt in den Dörfern die Senkung der Verbandsgemeinde-Umlage für Linderung der Finanznot.

Bei einer Gegenstimme (Tim Steen von Bündnis 90/Die Grünen) hat der Verbandsgemeinderat Gerolstein in seiner jüngsten Sitzung die vom Ausschuss vorgeschlagene Senkung der Verbandsgemeinde-Umlage von 36 auf 35 Prozent im Rahmen des Nachtragsetats 2003 beschlossen. Finanziert werden die Umlagen-Senkung sowie weitere Ausgaben dadurch, dass die Verbandsgemeinde auf ihr Erspartes zurückgreift. Als Folge schrumpft die allgemeine Rücklage von knapp 650 000 Euro auf rund 90 000 Euro. Durch diesen Schritt, der von allen Fraktionen befürwortet worden war, werden die Gemeinden um 95 000 Euro entlastet. Während kleine Dörfer nur geringfügig profitieren (Berlingen: 971 Euro; Kopp: 881), schlägt die Entscheidung andernorts nicht unerheblich zu Buche (Densborn: 6838; Pelm: 8251). Am stärksten profitiert die Stadt Gerolstein, die knapp 60 Prozent (zwei Millionen Euro) der Umlagenlast schultert. Sie wird mit rund 57 000 Euro entlastet. Wesentlich gravierender sind für die Stadt aber erhebliche Gewerbesteuer-Nachzahungen. Durch den herbstlichen Geldsegen steigt das Gewerbesteuereinkommen Gerolsteins um 2,5 Millionen Euro auf rund 9,2 Millionen Euro in diesem Jahr.2,4 Millionen Euro auf die hohe Kante

Einerseits kann die Stadt dadurch lang ersehnte Projekte wie die Sanierung und/oder Neugestaltung von Fußgängerzone, Innen- und Altstadt sowie etliche Straßenbauprojekte (der TV berichtete) realisieren. Andererseits dachte der Stadtrat bei Verabschiedung des Nachtragetats auch an die mit dem Geldsegen einhergehenden höheren Belastungen im kommenden Jahr. Um die erwartete, um drei Millionen Euro höhere Umlagenbelastung kompensieren zu können, wurden 2,4 Millionen Euro auf die hohe Kante gelegt.

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