Gerolstein rockt: Party bis zum frühen Morgen

Gerolstein · Auch die zehnte "Lange Kneipennacht" in Gerolstein ist ein Erfolg. Der Musik-Mix, der ausgezeichnete Shuttle-Service und das gut gelaunte Publikum sorgen für eine gelungene Veranstaltung. Am Ende gibt es nur Gewinner: zufriedene Wirte, ein dankbares Publikum und völlig erschöpfte, aber glückliche Musiker.

Gerolstein. Die erste Station des Abends ist für das Partyvolk der Parkplatz unterhalb des Rondells, auf dem praktischerweise eine Frittenbude steht. Hier spucken die Shuttle-Busse die Besucher aus, die sie in den umliegenden Gemeinden aufgesammelt haben - es ist der Treffpunkt, um den Verlauf des Abends zu besprechen.
Ab Mitternacht lässt sich an den Fensterscheiben der Busse, die vom Rondell aus die elf teilnehmenden Kneipen ansteuern, sogar ablesen, wohin sie fahren. Sind die Scheiben beschlagen, geht es meist in die Sarresdorfer Straße zur Ente, dem Nachtcafe, oder der Schwarzbrennerei, die Orte, die das jüngere Publikum anziehen.
"Das ist ein tolles Konzept", freut sich Manfred Wieck, Inhaber der "Ente, in der die regional bekannte Rockband Crossing auftritt. "Die Leute reden das ganze Jahr von der ,langen Kneipennacht\'. Wir erwarten rund 1000 Gäste im Laufe des Abends", sagt Wieck. Später am Abend gibt es in der zur Konzerthalle und Kneipe umgebauten ehemaligen Autowerkstatt tatsächlich kein Durchkommen mehr.
Eng, heiß und ausgelassen geht es auch im Hotel Calluna zu: Die Bobbin Baboons zelebrieren den Rock\'n\'Roll und ihr Publikum lässt sich bereitwillig tanzend, hüpfend und kreischend in die fünfziger Jahre entführen. Eine tolle Band aus der Koblenzer Region, die für fantastische Stimmung sorgt, aber auch dafür, dass die abfahrenden Shuttle-Busse leer bleiben. Hier will niemand mehr weg.
Auch Birresborn, das an der Kneipennacht teilnimmt, verlässt kein Gast freiwillig: Die Musikkneipe Rubin bietet eine Schlagerparty und im Hotel zur Krone entern die "Dompiraten" die Bühne. Vier Stunden kölsche Partystimmung bringen den Saal des Hotels zum Kochen. "Wir sind zum dritten Mal hier", erzählen die vier Musiker aus dem Raum Bitburg in einer kurzen Pause. "Und es wird immer besser." Im kleinen Saal des Lokschuppens sind die Menschen reif für die Insel. Musik aus Irland, gespielt von den Rambling Rovers aus dem Südwesten Deutschlands, macht einfach gute Laune. Viele der Folk-Fans sind mit dem Auto angereist, wie die voll belegten Parkplätze beweisen.
"In den vergangenen Jahren hat das Pendeln zwischen den Auftrittsorten insgesamt nachgelassen", sagt Hans-Peter Böffgen von der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land, der die "Lange Kneipennacht" in Zusammenarbeit mit den Wirten organisiert. "Wenn die Leute viel Zeit im Bus verbringen, fehlt sie nachher beim Feiern."
Heute treffen sich die Organisatoren, um Bilanz zu ziehen. "Aber es steht schon fest, dass die Kneipennacht genauso gut besucht ist wie 2010 und dass es ein schöner Abend ist", sagt Böffgen. Auch wenn sich die Besucherströme unterschiedlich verteilen, am Ende der Nacht haben alle Wirte und Veranstalter, Musiker und auch die Besucher Werbung für Gerolstein, die Region und die Kultur gemacht. Positiv auch die Bilanz der Polizei: "Aus unserer Sicht ein ruhiger Abend. Keine besonderen Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Kneipennacht". "Wir haben noch keinen festen Plan. Vielleicht schauen wir uns Crossing oder die Bobbin`Baboons an. Der Shuttle-Service funktioniert bestens." "Tolle Veranstaltung und ein fantastisches Konzert. Ich tanze Freestyle-Rock\\'n\\'Roll, leider ist hier zu wenig Platz dazu." "Es ist super hier, wir sind zu Fuß durch Gerolstein unterwegs. Aber jetzt bleiben wir erst einmal im Calluna." (now)/TV-Fotos (3): Vladi Nowakowski

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