Hillesheim/Gerolstein. Das Kind trägt den vorläufigen Namen "Erlebnisregion Hillesheimer- und Gerolsteiner Land" und soll dezentral aufwachsen. Die jeweiligen Tourist-Informationen (TI) bleiben den Städten erhalten, doch ab 2016 fallen die bisherigen Grenzen endgültig: "Bereits in diesem Jahr haben wir gemeinsame Maßnahmen, wie Messeauftritte und ortsübergreifende Werbung durchgeführt", sagt Manfred Schmitz, Geschäftsführer der Urlaubsregion Hillesheim.

Die Kooperation der beiden Tourist-Informationen gebe es schon seit Jahren, betont Schmitz. "Denn Verbandsgemeindegrenzen interessieren unsere Gäste nicht." Geplant sei nun ein gemeinsamer Internetauftritt - auch ein VG-übergreifender Reiseführer, der im März 2016 erscheint, ist in Arbeit.

Die Kosten für die Erstellung der Website von rund 8000 Euro teilen sich die Tourist-Infos, der bereits erschienene Ferienkatalog zeigt nur noch die gemeinsame Erlebnisregion und finanziere sich durch Anzeigenschaltung, sagt der Hillesheimer Chef-Touristiker. "Im kommenden Jahr tritt die Region komplett als Einheit nach außen auf."
Die gemeinsame Vermarktung noch vor einer Fusion der Verbandsgemeinden habe einen großen Vorteil, sagt Hans Peter Böffgen, Geschäftsführer der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land. "Damit haben wir die Gelegenheit, die Praxis vor der Theorie anzugehen und können ohne großen Druck von außen arbeiten."

In dieser Konstellation, so Böffgen, sei Zeit, sich über den endgültigen Namen, ein Logo der neuen Tourismusorganisation und die zukünftige Form der Gesellschaft Gedanken zu machen.

Zurzeit ist die TW Gerolsteiner Land eine GmbH und die Urlaubsregion Hillesheim ein Verein. "Angestrebt ist, dass die neue Organisation, die zum 1. Januar 2017 in Erscheinung tritt, eine GmbH sein soll", sagen Schmitz und Böffgen. Bis dahin, während die Zusammenarbeit der Tourist-Infos an Fahrt aufnimmt und Stück für Stück vertieft wird, könne in Ruhe an der Struktur des neu zu entstehenden Gebildes gebastelt werden. Die Gesellschafter der Urlaubsregion Hillesheim, sowie der TW Gerolstein sollen weiterhin dabei bleiben. "Neben dem Hauptgesellschafter, der neuen VG Gerolstein, sind die beiden Städte Gerolstein und Hillesheim, die Gewerbevereine, die Verkehrsvereine, der Gerolsteiner Brunnen sowie die Banken Gesellschafter, beziehungsweise sollten Gesellschafter sein", heißt es in einem Positionspapier der Tourist-Informationen.

"Die Fusion eröffnet beiden Partnern bessere und effektivere Möglichkeiten der touristischen Vermarktung", resümieren Schmitz und Böffgen. Personell und finanziell sei die neue Gesellschaft besser aufgestellt - "und auf die Spezialgebiete werden wir uns weiterhin getrennt konzentrieren können." Dies sei in Hillesheim das Thema Krimi, in Gerolstein der Bereich Geologie. "Wer weiß - eventuell stoßen wir mit unserem Beispiel weitere Zusammenschlüsse wie den der Gewerbevereine an", sagt Manfred Schmitz.