Naturschutz Der Zukunftswald wächst und gedeiht

Gerolstein · Seit 2013 läuft ein Projekt des Gerolsteiner Brunnens zur Aufforstung klimastabiler Mischwälder in der Eifel. Mit der Verbandsgemeinde Gerolstein und den Landesforsten Rheinland-Pfalz wurde nun die Zukunft der Initiative geplant.

 Der Forst in der Vulkaneifel soll sich dank der Umstrukturierungen und Aufforstungen in den kommenden Jahren zu einem Mischwald verändern.

Der Forst in der Vulkaneifel soll sich dank der Umstrukturierungen und Aufforstungen in den kommenden Jahren zu einem Mischwald verändern.

Foto: TV/Laura Kirwel

Die Vulkaneifel ist, ähnlich wie in Frankreich die Vogesen, bekannt für ihre Mineralwasser. Viele Brunnen sind für die Herstellung ihres Naturprodukts auf unmittelbar auf eine intakte Umwelt angewiesen. Nicht allein das Vulkangestein macht aber den Charakter des Wassers aus, auch die Wälder spielen dabei als großer Wasserspeicher und letztlich auch als wichtige Filter eine elementare Rolle.

Weil die Waldgesundheit eben diese direkten Auswirkungen auf sein Produkt hat, fördert der Getränkehersteller Gerolsteiner Brunnen seit sieben Jahren (der TV berichtete) die Aufforstung klimastabiler Mischwälder in der Region – das Engagement ist nicht ganz uneigennützig, aber durchaus nachvollziehbar.

Laut Angaben der konzerninternen Initiative wurden bis heute im sogenannten „Gerolsteiner Zukunftswald“ 45♦000 Bäume gepflanzt. Doch die Forstwirtschaft folgt ihren ganz eigenen Regeln und die sind sehr auf die weit entfernte Zukunft ausgerichtet.

In Gesprächen über die vergangenen Wochen und Monate hinweg haben die Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein, die Landesforsten Rheinland-Pfalz und der Sponsor nun einen gemeinsamen Plan für die kommenden Jahre erarbeitet.

Ab 2020 sollen jährlich mindestens 20♦000 nachhaltig sinnvolle Bäume gesetzt werden; diese Anzahl könne laut der Planer jeweils optional auf bis zu 60♦000 Setzlinge aufgestockt werden. Im laufenden Jahr werden die Pflanzungen zwischen Oktober und Dezember von den Landesforsten Rheinland-Pfalz im Staats- sowie Kommunalforst durchgeführt.

Ein Fokus liegt 2020 auf der Wiederaufforstung von durch Borkenkäferbefall entstandenen Kahlflächen. In den Forstrevieren von Üxheim und Hillesheim wird von lichtliebenden Traubeneichen bis hin zu Buchen, Weißtannen und Douglasien in halbschattigen Randbereichen mehreren tausend neuen Jungbäumen ein Leben geschenkt.

Auch in Gerolstein werden auf einer baumlosen Fläche von drei Hektar insbesondere Traubeneichen, Wildkirschen und Bergahorn sowie Edelkastanien, Hainbuchen und Baumhasel zukünftig einen klimastabilen Mischwald bilden.

Revierleiter Michael Zander erklärt: „Die Baumarten zeichnen sich durch ihre Robustheit aus: Sie kommen mit steigenden Temperaturen und häufigeren Trockenperioden besser zurecht, da sie Wasser in tieferen Bodenschichten erschließen.“ Durch ihr tiefes Wurzelwerk seien die Bäume im Falle von Stürmen besser verankert und schützten den Boden bei Starkregen besser vor Erosion oder Erdrutschen.

Ein zweiter Schwerpunkt der laufenden Pflanzungen liegt auf der „Vorausverjüngung“ des Waldes im Gebiet Mürlenbach. Hier wird der noch intakte Fichtenwald durch neue, schattentragende, standortangepasste und klimastabile Mischbaumarten ergänzt. Unter dem schützenden Kronendach der Monokultur kann so bereits eine neue Waldgeneration heranwachsen, die den Forst langfristig erhält.

„Der Gerolsteiner Zukunftswald ist für uns eine Herzensangelegenheit in vielerlei Hinsicht“, sagt der Vorsitzende der Brunnen-Geschäftsführung Roel Annega. Zum einen sei eine gesunde Natur in der Region eine Grundvoraussetzung dafür, eine einwandfreie Produktqualität gewährleisten zu können, zum anderen garantierten die Wälder der Eifel eine hohe Luftqualität und prägen das unvergleichbare Landschaftsbild“, sagt er.

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