Gerolsteiner Sänger feiern Jubiläum

Gerolstein · Seit 125 Jahren besteht der MGV Gerolstein. Zum Jubiläum gab es in der Stadthalle Rondell mit Gastchören und dem Sinfonieorchester Gerolstein ein Konzert, bei dem auch die Nachwuchssorgen Thema waren.

Gerolstein. Der MGV Gerolstein hat eine lange Tradition. Wie diese weitergeführt werden kann, ist unklar. Denn den Verein, der seinen 125. Geburtstag in der Stadthalle feierte, plagen Nachwuchssorgen.
Doch dieses Problem trat beim Jubiläumskonzert erst einmal in die Hintergrund. Die Mitglieder freuten sich über mehr als 350 Zuhörer in der Stadthalle. "Wir möchten Ihnen gute Chöre mit hohem Niveau präsentieren", sagte Vorsitzender Hans Schmitz. Neben dem Jubiläums-chor traten drei Ensembles auf: die Stimmbänd - Pop- und Gospelchor Gerolstein unter Leitung von Christof Mann, der Brunnenchor, geleitet von Alois Reif, und das Sinfonieorchester Gerolstein, dirigiert von Regionalkantor Wolfgang Merkes. Zum Repertoire gehörten Gesang und Musik aus dem 19. Jahrhundert bis heute. Vorsitzender Hans Schmitz war stolz auf die Unterstützung des Brunnenchores, denn ohne diese Stimmen wäre die Aufführung nicht möglich gewesen. Er wünscht sich ein Fortbestehen des MGV, aber eine Idee für jugendlichen Nachwuchs fehlt. Über die wechselvolle 125-jährige Vereinsgeschichte berichtete Mitglied Manfred Stritzke. Etwas wehmütig klang der Schlusssatz: "Wie wird es weitergehen?"
Dass es weitergeht, daran hat auch Stadtbürgermeister Bernd May Interesse. Denn er sagte: "Der MGV ist nicht irgendein Verein, sondern ein lebendiger Chor im Gerolsteiner Land. Sie haben Freude am Gesang und prägen dynamisch das Kulturgut unserer Heimat."
Dirigent und Lehrer Helmut Ehses leitete ab 1962 den MGV, den im Jahr 1887 22 Sänger gründeten. Zeitweilig traten 60 Sänger auf. Sie wirkten mit im Rahmen der Städtepartnerschaft in Digoin (Frankreich) und Gilze en Rijen (Niederlande). Die Sängerschar ist mittlerweile auf 30 reduziert; das Durchschnittsalter ist 76 Jahre. Mit 53 Jahren ist Ernst Michels das jüngste Chormitglied.
Trotzdem sind die Sänger hoch motiviert. Manfred Stritzke sagte: "Für mich ist jede wöchentliche Probe abwechslungsreich. Seit dem 14. Lebensjahr singe ich bei Professoren und im Domchor, das war oft anstrengend, aber beglückend. Gegenüber den Leistungschören legt der Gerolsteiner Chor viel Wert auf Kameradschaft." Der 66-jährige Hubert Reusch sagte: "Bei den Proben und Auftritten herrscht Geselligkeit und bei den Partnerstädten waren wir willkommen, so dass mit Familien ein reger Austausch stattfindet."Extra

Richard Esch, Geschäftsführer des Kreisverbands Vulkaneifel-Daun ehrte treue Sänger: für ihre Mitgliedschaft im Deutschen Chorverband: für 25 Jahre: Walter Büchel, Robert Hoffmann, Karl Juntermann, Jakob Krämer, Franz Kranz, Ludwig Neunkirchen und Günter Surges; für 40 Jahre: Manfred Stritzke und Hubert Reusch; für 50 Jahre: Alois Matheis; für 60 Jahre: Ernst Witte. jtz

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