Gerolsteiner Stov-Gebäude für 200 000 Euro verkauft

Die Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein hat nach TV-Informationen für 200 000 Euro das frühere Hauptgebäude der Standortverwaltung (Stov) an einen Privatinvestor aus Gerolstein verkauft. Im Kaufvertrag ist auch geregelt, dass in dem Gebäude die Polizeiwache einziehen wird.

 In Privatbesitz: Die Verbandsgemeinde hat das ehemalige Stov-Gebäude in Gerolstein an einen privaten Investor verkauft. TV-Foto: Mario Hübner

In Privatbesitz: Die Verbandsgemeinde hat das ehemalige Stov-Gebäude in Gerolstein an einen privaten Investor verkauft. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. (mh) Vor gut einem Jahr kauften VG und Stadt das 17 000 Quadratmeter große Areal samt Hauptgebäude der ehemaligen Stov für 350 000 Euro. 100 000 Euro steuerte die Stadt bei - für Platz für den neuen Kindergarten. Während der bislang nur negative Nachrichten erzeugte (nachdem die kalkulierten Kosten von unter drei auf vier Millionen Euro stiegen, wurde ein Baustopp verhängt), gibt es vom Stov-Gebäude nun Positives zu berichten.

Matthias Pauly, Bürgermeister der VG Gerolstein, sagte: "Wir haben das Gebäude an einen Privatinvestor verkauft. Der Notarvertrag ist unterzeichnet." Pauly sprach von einem "angemessenen Preis", die Kaufsumme nannte er nicht. Dafür sagte er: "Es war nie unsere Absicht, als Vermieter aufzutreten, daher war der Verkauf stets unser Ziel. Und das haben wir nun erreicht."

Bei dem Privatinvestor handelt es sich um die Gerolsteiner Steuerberatungskanzlei Theis, Pickartz, Florange mit 25 Mitarbeitern. Walter Theis, einer der Inhaber, sagte auf TV-Anfrage: "Wir haben seit fünf Jahren ein Auge auf das Gebäude, haben früher mitgeboten, sind aber nicht zum Zug gekommen. Deswegen freuen wir uns jetzt umso mehr, dass es geklappt hat." Die Pluspunkte sind laut Theis: "Die Lage ist toll, wir brauchen Platz, und das Gebäude macht auch rein optisch was her." Doch die neuen Eigentümer müssen noch reichlich ins 1913 erbaute Haus investieren - nach eigenem Bekunden "rund eine Million Euro". Bei der von Theis und Pickartz genannten Gesamtinvestition von 1,2 Millionen Euro wird auch klar, was sie für das Gebäude samt 5000 Quadratmetern abschüssigem Außengelände hinter dem Haus bezahlt haben: 200 000 Euro.

Das meiste Geld wird in Umbau, Sanierung und Wärmedämmung fließen. Theis konkretisiert: "Die Polizei, die in das Unter- und Erdgeschoss einziehen wird, benötigt gewisse Sicherheitsstandards und einen abgeschlossenen Bereich." Daher wird es auch nötig sein, eine zusätzliche Außentreppe anzubringen. Eine Arrestzelle wird es aber wohl nicht geben. Das kostet alles Geld. Geld, das die Eigentümer über den Mietpreis wieder reinholen wollen. "Das können wir nur leisten, weil die Polizei einen Zehn-Jahres-Mietvertrag unterzeichnet und uns so Sicherheit gegeben hat", sagt Theis.

Mitinhaber Walter Pickartz skizziert das weitere Vorgehen: "Jetzt bemühen wird uns mit Hochdruck um die Baugenehmigung, danach gehen sofort die Aufträge raus - mit Sicherheit überwiegend an heimische Firmen. Am 1. April 2011 zieht die Polizei ein, wir folgen im September/Oktober 2011." Während die Polizei 360 Quadratmeter nutzen wird, sind es für die Kanzlei 815 Quadratmeter - im ersten und zweiten Obergeschoss sowie im noch auszubauenden Dachgeschoss. Zudem wird rechts neben dem Gebäude noch ein rund 35 Stellplätze umfassender Parkplatz gebaut.

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