Die Leute, die am Samstagmittag in Hillesheim unterwegs sind, werden Zeugen eines ungewöhnlichen Spektakels: Ein von Gardemädchen begleiteter Corso, angeführt von einem zitronengelben Pickup, bewegt sich zu Samba-Musik durch die Innenstadt. Es werden Handzettel verteilt und per "Flüstertüte" wird die Einladung zur Eröffnung des "Hillesheimer Strandes" verbreitet. Strand? In Hillesheim? Hintergrund ist die 72-Stunden-Aktion der DPSG-Ortsgruppe (Deutsche Pfadfinder St. Georg). Rund 50 Kinder und Jugendliche haben einen Tennisplatz im Bereich der Sportanlage im Bolsdorfer Tälchen in ein Beachvolleyballfeld verwandelt, mit mehr als 150 Tonnen Sand. Jens Blech ist der Projektleiter und hat die Aktion organisiert. "Ich war in den letzten zwei Wochen öfter im Rathaus als Jahre zuvor", erzählt er und betont, wie gut die Zusammenarbeit mit Behörden und Firmen sowie die Unterstützung der Eltern und vieler Hillesheimer klappt. Zur gleichen Zeit nimmt im Pfarrhaus des Dauner Stadtteils Neunkirchen ein ehemaliger Abstellraum Farbe und Gestalt an. Zehn Mädchen unter Leitung von Theresia und Horst Krämer haben den Raum entrümpelt, die Holzvertäfelung entfernt und die Wände in "Limo-gelb" und "Brause-orange" gestrichen. Schauplatz des Projekts der Gillenfelder DPSG-Gruppe unter Leitung von Birgit Comes ist das Waldstück "Auf der Lay". Rund um die Waldschule entsteht innerhalb der 72 Stunden ein Walderlebnispfad. Seine Bestandteile: ein hundert Meter langer Barfußpfad, eine Schautafel mit Spielhinweisen, ein Kriechtunnel, ein "Weg durch die Luft" und ein Versammlungsplatz. Richtig geknickt seien sie zuerst gewesen, erinnert sich Anne Lenartz (13) an die ersten Minuten nach dem Öffnen des Umschlags am Donnerstagnachmittag. "Wir wollten unbedingt etwas bauen." Und dann diese Aufgabe: "Erstellt für die alten und kranken Menschen, die zurzeit im Gunderather Ferienpark ,Urlaub von der Pflege' machen, ein Unterhaltungsprogramm." Am Sonntagnachmittag sind Anne und die anderen der Messdiener der Pfarrei Uess aber rundum zufrieden und begeistert vom Projekt. Während jeweils eine Hälfte der Gruppe sich am Freitag und am Samstag schon mal mit den "Urlaubern" vertraut gemacht hatte, organisierte die andere Kostüme und Requisiten für die Aufführung von "Schneewittchen und die sieben Zwerge". "Vergelt's Gott und Danke, dass ihr diese Anlage geschaffen habt", sagte Pastor Joachim Wagner bei der Einsegnung des Barfußpfads, den die 15 "Ki-Jus" auf dem Spielplatz am Kelberger Fronfeld angelegt haben - ein gelungener, den Gegebenheiten angepasster Parcours mit von Pflastersteinen eingefassten und von einem Geländer umgebenen Feldern.( weiterer Bericht folgt )