Geschichte erleben und staunen

Geschichte ist um Bodenbach herum allgegenwärtig, das zeigt die nahe Geschichtsstraße mit all ihren Stätten und die vor einigen Jahren entdeckte römische Villa. Am 12. und 13. Juni möchte die Gemeinde als Veranstalter dies ihren Besuchern aufzeigen.

 Ortsbürgermeister Günter Rätz und Andrea Meyfarth, Leiterin der Touristinformation Kelberg, haben schon einmal römische Waffen in die Hand genommen an der Station der Geschichtsstraße. TV-Foto: Helmut Gassen

Ortsbürgermeister Günter Rätz und Andrea Meyfarth, Leiterin der Touristinformation Kelberg, haben schon einmal römische Waffen in die Hand genommen an der Station der Geschichtsstraße. TV-Foto: Helmut Gassen

Bodenbach. Die Geschichtsstraße ist das touristische Vorzeigeprojekt der Ferienregion Kelberg. Auf etwa 54 Kilometern Länge gibt es an mehr als 60 Stationen Einblicke in die Kultur und Geschichte der Region.

Vorgeschichtliche Grabhügel, Naturdenkmäler, römische Befestigungen, alte Verkehrswege, Kirchen und Kapellen der Region bis zu V1- Startrampen - die Geschichtsstraße bietet dem Wanderer oder Radfahrer einen Ausflug auf den Spuren von Legionären, Jägern und Menschen, die hier Geschichte geschrieben haben. Das langfristige Ziel der Kelberger Touristiker ist klar umrissen. "Wir wollen eine wanderbare Geschichtsregion werden", sagt Andrea Meyfarth, Leiterin der Touristinformation Kelberg. Deshalb soll die Geschichtsstraße auch weiter ausgebaut und mit Leben, sprich Veranstaltungen, gefüllt werden.

Dazu wird am 12. und 13. Juni ab 10 Uhr in Bodenbach die erste Veranstaltung "Geschichte erleben und staunen" stattfinden. Hierbei sollen den Besuchen die neuesten Erkenntnisse zur römischen Vergangenheit des Ortes an der Geschichtsstraße in Theorie und Praxis präsentiert werden. Bodenbach ist reich an Geschichte in seinen Böden und wurde als erster Veranstaltungsort ausgewählt, weil hier mit der Entdeckung einer römischen Villa, die später militärisch von den Römern genutzt wurde, den Besuchern neueste Entdeckungen präsentiert werden können.

"Das soll keine Eintagsfliege werden, sondern eine feste Veranstaltungsreihe immer in Verbindung mit der Geschichtsstraße, damit diese mit Leben erfüllt wird", erklärt Mitorganisatorin Andrea Meyfarth, die sich solche Veranstaltungen mangels finanzieller Mittel aber nur in gewissen Abständen von etwa zwei Jahren vorstellen kann.

Vom Schmied, Gewürzhändler, Fladenbrotbäcker, Bogenbauer, Töpfer und anderen römischen oder mittelalterlichen Handwerkern bis zum Minnesänger und anderen Musikanten sowie Kutschfahrten reicht das Angebot, das die Besucher erwartet. Aber auch geführte Wanderungen auf der Geschichtsstraße, zu den Ausgrabungen der römischen Villa, die gerade in dieser Zeit angeboten werden, und eine Ausstellung im Bürgerhaus mit Funden, einer Dokumentation der Villa und römischen militärischen Ausrüstungsgegenständen wie Uniformen, Helme, Schilde, Feldzeichen bis zum römischen Gladiusschwert gibt es zu sehen.

Passend dazu werden auch eine römische Militärgruppe und zivile Römer in Tunika während der Veranstaltung auftreten. Gesucht und prämiert wird auch das schönste historische Kostüm, das die Besucher selbst tragen. In der Woche vor der Veranstaltung wird es zwei Abschnittsgrabungen auf dem Gelände der römischen Villa geben. "Vielleicht gibt es im Rahmen der Grabungen neue Erkenntnisse darüber, wie die Villa zu einem militärischen Stützpunkt umgebaut wurde", hofft Ortsbürgermeister Günter Rätz, der sich von Anfang an um die archäologische Ausgrabung kümmert.

Hauptstandort der Veranstaltung werden das Bürgerhaus, der Platz daneben und die gegenüberliegende Wiese als Bogenschießplatz sein. Zweiter Veranstaltungsort ist dann das Ausgrabungsgelände direkt neben dem Dorf, wo Funde gezeigt werden und die Besucher den Archäologen auch mal über die Schulter schauen können.

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