Gesellschaft für die Krähen

Das 50. Jubiläumsjahr des Segelflugvereins Vulkaneifel Daun auf dem Senheld wurde mit einem großen Flugplatzfest am Senheld eingeläutet. Rund 1000 Besucher kamen zum Flugtag. Am 1. September findet im Forum Daun die offizielle Festveranstaltung zum Jubiläum statt.

 Ein Blickfang beim Flugplatzfest: der Doppeldecker von Gregor Belling. TV-Foto: Helmut Gassen

Ein Blickfang beim Flugplatzfest: der Doppeldecker von Gregor Belling. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. (HG) "Diejenigen, die die Maare noch nicht aus der Luft gesehen haben - nutzen sie den Tag und fliegen Sie mit uns", lockte Landrat Heinz Onnertz die Besucher. Er war an den beiden Tagen des Flugtags als Moderator und Erklärer der Fliegertechnik tätig. Alle seine Flugzeuge vom Segel- und Motor- bis zum Ultraleichtflieger hatte der Segelflugverein Vulkaneifel aufgeboten, um seinen Gästen etwas zu bieten. Außerdem konnten die Flugfans einen Doppeldecker in Aktion erleben und auch selbst mitfliegen, mit einem Gyrocopter in die Lüfte steigen, sahen Segelkunstflug, erlebten Fallschirmspringer und einen Hubschrauber. Viel los also am Senheld, der seit 50 Jahren der Heimatflugplatz des Segelflugvereins Vulkaneifel ist.Es begann mit einer Schotterpiste

Der heutige Segelflugverein Vulkaneifel wurde 1957 als "Aero Club" gegründet. Mit einer "Rhönlerche", die noch per Seilwinde in die Lüfte gezogen wurde, einem Militärlaster als Flugleitung, einer Schotterpiste als Start- und Landebahn und einer Reichsarbeitsbaracke als Aufenthaltsraum für die Vereinsmitglieder fing der Flugbetrieb an den Maaren an. Aus dem Aero-Club wurde in den 70er Jahren der "1. Segelflugverein", und seit den 90er Jahren trägt der Club den Namen "Segelflugverein Vulkaneifel". Für die Eifeler Flugenthusiasten ist das Fliegen aber nicht Mittel zum Zweck, sondern pure Freude. "Fliegen bedeutet für uns nicht, von A nach B zu kommen, sondern einfach Spaß", erläuterte Heinz Onnertz, der auch einige Jahre Vorsitzender des Vereins war. Bei schönem Flugwetter war der Senheld bereits am Samstag das Ausflugsziel vieler Besucher; der Sonntag übertraf alles noch einmal. Am anfangs strahlenden Himmel bekamen die Krähen viel Gesellschaft durch die Flugzeuge des Segelflugvereins, die praktisch im Minutenabstand mit Passagieren starteten. Mit dem gelben Doppeldeckernachbau von Gregor Belling ging es für den 80-jährigen Heinz Gentsch in die Lüfte. Der Eifel- und Mosel-Vielflieger und Flugzeug-Modellbauspezialist war denn auch ganz begeistert von dem Gefühl hoch oben. "Das war ein ganz prima Flug", sagte er und bedankte sich bei Pilot Gregor Belling. Auf den Doppeldecker hatte es auch ein Gast aus Franken abgesehen, der es kaum erwarten konnte sich, sich in die Luft zu schwingen. Deshalb hatte sich Harald Walter aus Obergrumbach sogar eine Auszeit von der Rallyeweltmeisterschaft an der Mosel genommen. "Mit einem Doppeldecker wollte ich schon immer einmal fliegen. Heute erfülle ich mir diesen Traum", sagte er schon vor dem Flug begeistert.Zum letzten Mal mit dem Fallschirm gesprungen

Und er wurde nicht enttäuscht. "Das war echt klasse und wird mir unvergesslich bleiben", so sein Kommentar nach dem Flug. "Ein Doppeldecker berührt eben andere Emotionen", weiß Pilot Belling. Seit 40 Jahren ist Reinhard Halamek aus Schalkenmehren zwar auch mit dem Flugzeug oft in der Luft, aber er kommt nie mit ihm zusammen hinunter. Rund 1000 Sprünge hat der passionierte Fallschirmspringer nun auf dem Buckel. Am Sonntag war sein letzter Sprung. "Das ist schon komisch, aber vielleicht springe ich irgendwann in ein paar Jahren noch einmal", sagt er und zeigte den Zuschauern noch einmal die hohe Kunst des Fallschirmspringens.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort