Corona-Pandemie Über der Vulkaneifel schwebt weiterhin das Damoklesschwert
Daun · Erst in der vergangenen Woche wurde der Inzidenzwert von 50 erneut überschritten. Nun steigen die Zahlen wieder. Bis zur Notbremse ist es nicht mehr weit.
Heute liege der Inzidenzwert bei 90,7, berichtet Amtsarzt Volker Schneiders in der wöchentlichen Online-Schaltung zur Corona-Lage am Montag. Seit Mitte der vergangenen Woche sei die Zahl hochgeschnellt, verantwortlich sei dafür ein „kleiner Hotspot mit Nachwehen“, sagt der Chef des Gesundheitsamts.
„Hierbei handelt es sich um den Kindergarten Stadtkyll.“ Nachdem vor Tagen ein Kind positiv getestet worden sei, seien es aktuell bereits 15 Kinder, bei denen das Corona-Virus nachgewiesen wurde. „Insgesamt haben wir wegen der erfolgten Erstkontakte vorsorglich 37 Kinder und sieben Erzieherinnen in Quarantäne.“
Die Mitarbeiter hätten durchweg richtig gehandelt und die Kinder in kleine Gruppen aufgeteilt, „aber daran ist zu sehen, dass sich das Virus trotz aller Vorsorgemaßnahmen in den Einrichtungen verbreiten kann“, sagt Schneiders. Die nützten wenig, wenn es Durchmischungen von Kindern im privaten Bereich gebe: Das ist in diesem Fall auch nachgewiesenermaßen geschehen, berichtet der Amtsarzt. Er rechne damit, dass es weitere Infizierte geben werde: „Die Kleinen haben Eltern und Geschwister, die das Virus in weitere Einrichtungen tragen.“
Inzwischen sei, so Schneiders, auch die Grundschule Stadtkyll betroffen. „Es gibt unter den Schülern einen nachgewiesenen, positiven Fall – eine gesamte zweite Klasse ist in Quarantäne.“ Das Gesundheitsamt habe heute Abstriche an allen Schülern der Klasse veranlasst, die Ergebnisse stehen noch aus.
„Wir können lediglich an alle appellieren, Abstands- und Maskenpflicht einzuhalten, das gilt auch weiterhin für Geimpfte, Genesene und Getestete.“ Darüber hinaus seien Fälle aufgetreten, in denen sich positiv Getestete nicht an die Quarantäne-Regeln gehalten hätten. „Polizei und das Ordnungsamt sind eingeschritten“, erzählt Schneiders. „Und das ist auch richtig so – solch ein Verhalten ist schwer fahrlässig.“
Auch wenn die Menschen inzwischen müde und der Maßnahmen überdrüssig seien: „Es ist noch nicht vorbei. Das Damoklesschwert schwebt noch immer über uns.“
Impfkoordinator Dieter Schmitz bedauert, dass im Impfzentrum Hillesheim in der vergangenen Woche rund 1000 Impfungen weniger als in den Wochen zuvor verabreicht werden konnten. „Wir sind organisatorisch auf größere Mengen eingestellt und stehen bereit“, sagt Schmitz. Aber das Team sei an die zentrale Terminvergabe gebunden.
„Anhand der vergebenen Termine ergibt sich die Menge des Impfstoffes, die wir in Hillesheim erhalten“, erklärt Schmitz. „Es herrscht nach wie vor Mangelverwaltung. Der Kuchen wird nicht größer, aber er wird an zunehmend mehr Stellen verteilt, wie an niedergelassene Ärzte und demnächst auch Betriebsärzte.“
Ein Problem in diesem Zusammenhang sei, dass Termine bei den Hausärzten angefragt und wahrgenommen werden - im Vorfeld aber nicht bei der zentralen Vergabestelle des Landes abgesagt werden. „Das ist inzwischen zu einer großen Herausforderung für das Team geworden, weil das die Organisationsabläufe stört“, sagt Schmitz. Wünsche, bereits vergebene Termine zu verschieben, könne das Impfzentrum nicht berücksichtigen. „Auch in diesen Fällen ist die zentrale Vergabestelle des Landes der richtige Ansprechpartner.“
Weitere Informationen zur aktuellen Lage im Internet unter www.vulkaneifel.de/buergerservice-verwaltung/corona