Gewappnet für schlechtere Zeiten

Mit 250 Mitarbeitern ist die Firma Rowa, Marktführer bei Apotheken-Automatisierungssystemen, ein großer Arbeitgeber. Das Unternehmen nimmt die derzeitige Krise ernst, sieht aber für sich keine dramatische Entwicklung.

 Erfolgreich: Die 1996 gegründete Firma Rowa mit Sitz in Kelberg ist europäischer Marktführer für Apotheken-Automatisierungssysteme. TV-Foto: Stephan Sartoris

Erfolgreich: Die 1996 gegründete Firma Rowa mit Sitz in Kelberg ist europäischer Marktführer für Apotheken-Automatisierungssysteme. TV-Foto: Stephan Sartoris

Kelberg. Es ist schon eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, die die Firma Rowa aus Kelberg geschrieben hat. Rolf Wagner und Markus Willems gründeten das Unternehmen 1996 und waren in wenigen Jahren europäischer Marktführer für Apotheken-Automatisierungssysteme.

Durch die enormen Zuwächse, die Rowa verzeichnete, musste der Unternehmenssitz mehrfach erweitert werden, und die Zahl der Beschäftigten stieg stetig - aktuell sind es 250. Die sich anbahnende Rezession ist auch für Rowa-Mitgeschäftsführer Markus Willems ein Thema: "Es ist nicht davon auszugehen, dass wir unberührt davon bleiben, aber eine dramatische Entwicklung für uns sehe ich derzeit nicht."

Zwar sähen die Prognosen für Rowa nach den Umsatzsprüngen der vergangenen Jahre nicht mehr so rosig aus, und eine gewisse Stagnation sei spürbar. Mit neuen Produkten sei das Unternehmen aber gewappnet, mögliche Rückgänge aufzufangen.

Er verweist allerdings auf Faktoren hin, die die derzeitige Situation prägen. "Die Kreditzurückhaltung ist auch bei den Apothekern zu spüren. Zudem ist die Stimmung allgemein derzeit einfach schlecht", sagt der Rowa-Mitgründer.

Mit neuen Produkten Rückgänge auffangen

 Zu den neueren Rowa-Produkten gehört der „visavia“-Automat. Hier können Medikamente gekauft werden. Er funktioniert so einfach wie ein Geldautomat.Foto: Rowa

Zu den neueren Rowa-Produkten gehört der „visavia“-Automat. Hier können Medikamente gekauft werden. Er funktioniert so einfach wie ein Geldautomat.Foto: Rowa



Zu den neueren Rowa-Produkten gehört das "visavia"-Terminal, das ähnlich wie ein Geldautomat funktioniert. Der Kunde kann bei Bedarf mit dem Apotheker über Bildschirm kommunizieren.

Dieser kann so die Korrektheit der Abwicklung begleiten und beispielsweise die Echtheit eines Rezepts prüfen. Allerdings hatte das zuständige Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung einem Apotheker aus Nierstein (Kreis Alzey-Worms) diese Form der Medikamenten-Ausgabe untersagt. Der wiederum hatte geklagt und nun vor dem Verwaltungsgericht Mainz gewonnen (der TV berichtete). "Für uns war diese Entscheidung sehr wichtig, denn viele der Argumente, die gegen unseren Visavia angeführt wurden, sind damit entkräftet", freut sich Willems.

35 der Medikamentenverkaufs-Automaten hat Rowa zwischenzeitlich verkauft, und das Interesse daran sei nach der Gerichtsentscheidung deutlich größer geworden, berichtet der Geschäftsführer.

Besonders erfreulich sei, dass das Gericht in der Entscheidung festgestellt habe, dass der Rowa-Automat "einen erheblichen Vorteil für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung" darstelle. Mit Blick auf die weitere Entwicklung ist Willems verhalten optimistisch: "Wir stehen robust da, uns wird ein Wirbelsturm nicht so schnell umwerfen wie andere Mitbewerber."

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