Gewerbeverein legt den Grundstein

GEROLSTEIN. In Gerolstein soll künftig ein Stadtmanager agieren. Der Gewerbeverein ändert seine Satzung und beteiligt sich mit knapp 15 000 Euro pro Jahr an den Personalkosten. Nun sind die Stadtverwaltung und die TW Gerolsteiner Land gefragt.

Nur 35 der 90 Mitglieder des Gewerbevereins waren zur Versammlung gekommen. Vorsitzender Hans-Peter Schildgen atmete auf: "Weil mehr als 25 Prozent der Mitglieder anwesend sind, sind wir beschlussfähig." Und das war von Bedeutung, standen doch wichtige Themen auf der Tagesordnung. Eine Frage sollte gleich zu Beginn beantwortet werden: Ändert der Gewerbeverein seine Struktur und beteiligt er sich an der Finanzierung eines Stadtmanagers? "Das sind Visionen, die wir eigentlich schon bei der Gründung vor zwölf Jahren hatten", erklärte der Vorsitzende."Eine neue Plattform für alle"

Schatzmeister Klaus Lehnen zeigte die Dringlichkeit der Veränderungen auf. Vor allem die Marketing-Initiative habe gezeigt, dass viele Bürger engagiert am Wohl der Stadt mitarbeiten wollten. Diesem guten Wille gelte es, in einer Organisation Raum zu geben. Lehnen forderte: "Wir brauchen eine neue Plattform für alle, für Bürger, Hausbesitzer und Gewerbetreibende." Vorstandsmitglied Heinz Weber referierte kurz über seine Mitarbeit in einem der sieben Arbeitskreise der Marketing-Initiative. Sein Team hatte sich um die leer stehenden Läden und die Hintergründe dafür gekümmert. Sein Fazit: "Die 28 leer stehenden Läden sind ein Drama, aber viele entsprechen einfach nicht mehr den modernen Anforderungen." Heute sollte ein Ladenlokal mindestens 150 Quadratmeter groß sein. Ohne die beiden Großimmobilien (Hutter und Kaiserhof) wären gerade mal 1500 Quadratmeter nicht vermietet. "In Prüm ist die Situation ähnlich, aber es fällt nicht so auf. Hier in Gerolstein liegen die Läden ja wie an einer Kette aufgefädelt", erklärte Weber. In einer Aktion hat der Arbeitskreis alle 120 Hausbesitzer der Haupt- und Bahnhofstraße angeschrieben. Ein Viertel habe geantwortet und sich grundsätzlich bereiterklärt, sich personell und finanziell am "Flächenmanagement" (einer der Aufgaben des Stadtmanagers) zu beteiligen. "Wenn es konkret wird, sind bestimmt noch mehr dazu bereit", vermutete Weber. Er stellte den Aufgabenkatalog des Stadtmanagers vor. Dieser reicht von Aktivitäten wie verkaufsoffenen Sonntagen, Weihnachtsmarkt bis hin zu Werbeaktionen und Akquisition von neuen Läden im optimalen Branchenmix zum bestehenden Angebot. "Das alles zusammen ist schon mehr als einer leisten kann", bilanzierte Weber. Der Vorstand schlug vor, die Hälfte des Jahresbudgets (in diesem Jahr 28 400 Euro) als Beteiligung an den Personalkosten eines Stadtmanagers zur Verfügung zu stellen. Damit würden dann auch die Kosten für die Geschäftsführung eingespart, weil dies dann dessen Part sei.Einstimmige Entscheidung

Verbandsbürgermeister Matthias Pauly unterstützte den Vorstand des Gewerbevereines: "Die Hälfte des Budgets ist ein tolles Angebot. Die TW und auch die Stadt sind bereit, die Sache zu unterstützen." Pauly hielt die Reihenfolge des Zustandekommens "sehr wichtig und stimmig": Zuerst das Engagement in der Bürgerschaft, dann könne die Kommune reagieren. Allerdings gelte noch zu klären, ob der Stadtmanager auch für Sarresdorf und die Stadtteile zuständig sei. Lehnen hatte vorab gesagt, dass der Stadtmanager "bei der TW angesiedelt" sein werde. Das wollte Pauly aber noch nicht unterschreiben: "Ob der Stadtmanager im Gefüge der TW platziert wird, steht noch nicht fest." Nach knapp einer Stunde Diskussion stand fest: Einstimmig sprachen sich die Mitglieder für einen Stadtmanager aus. Weitere Themen der Versammlung: Neuwahlen (siehe Auslagerung), verkaufsoffene Sonntage und die bevorstehende Weihnachtsaktion. Vom 29. November bis zum 20. Dezember gibt es wie gewohnt die Weihnachtsverlosung des Gewerbevereins. Die Teilnahmekarten gibt es bei den Mitgliedsfirmen. Verlost werden 200 Gero-Bons im Wert von 5000 Euro. Die Verlosungen sind am 6. und 20. Dezember jeweils um 11 Uhr auf den Rondellvorplatz und am 13. Dezember um 11 Uhr auf dem Weihnachtsmarkt an der Normaluhr.

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