Gillenfeld hofft auf Geld fürs Freibad

Mehrere große Projekte hat die Ortsgemeinde Gillenfeld auf ihrer Vorhabenliste für das laufende Jahr. Dazu gehören die Gestaltung des Umfelds des alten Bahnhofs und der Ausbau der Bahnhofstraße.

Gillenfeld. Große Sprünge kann die Ortsgemeinde Gillenfeld schon seit Jahren nicht machen, denn die finanzielle Situation ist angespannt. Viele Vorhaben konnten nur durch Zuschüsse vom Land realisiert werden. Die ohnehin nicht rosige Lage hat sich auch für das laufende Jahr nicht verbessert, und so wurde der Haushalt 2010 "mit einigen Bauchschmerzen" beschlossen, wie Ortsbürgermeisterin Heike Hermes berichtet. Rund 3,1 Millionen Euro umfasst das Gesamtvolumen des Etats für das laufende Jahr, das Defizit beläuft sich auf knapp 300 000 Euro.

Aber jenseits der finanziellen Sorgen "ist die Infrastruktur des Dorfs mit knapp 1500 Einwohnern intakt", erklärt die seit 2003 amtierende Bürgermeisterin. "Schulen und Kindertagestätte sind vor Ort, es gibt diverse Einkaufsmöglichkeiten und die ärztliche Versorgung ist gewährleistet."

Positiv wertet sie auch die Übernahme des Hotels Gillenfelder Hof durch die niederländische Sandton-Hotelkette (der TV berichtete). "Mit dem neuen Management eröffnen sich neue Chancen für das Haus. Ich bin zuversichtlich, dass der Gillenfelder Hof Erfolg haben wird, wovon ja auch die Gemeinde profitieren kann."

Auf der Investitionsliste finden sich einige größere Posten, für die gilt: ohne Zuschüsse keine Chance auf Umsetzung. Das trifft auch auf das größte Projekt, das im Haushalt 2010 steht, zu: die Umgestaltung des Freibads am Pulvermaar mit einem Investitionsvolumen von rund 760 000 Euro.

"Das Sanitärgebäude ist nicht mehr auf dem letzten Stand. Und der Kiosk muss vergrößert werden. Insgesamt soll die für uns wichtige Freizeiteinrichtung attraktiver werden, ohne den Charakter des Naturfreibads zu verändern", erläutert die Ortsbürgermeisterin die Zielrichtung. Voraussetzung für eine Umsetzung ist, dass es Zuschüsse von der Europäischen Union (239 000 Euro) und vom Land (210 000 Euro) gibt. Heike Hermes: "Es gibt keine Gewähr, dass es in diesem Jahr klappt, aber wir bleiben auf jeden Fall dran."

Knapp 260 000 Euro sind veranschlagt für die Gestaltung des Umfelds des alten Bahnhofs - der von 2007 bis 2009 zum Mehrzweckgebäude der Gemeinde umgebaut wurde - und den Neubau eines Gerätelagers. "Darin soll der Bauhof angesiedelt werden", erklärt Heike Hermes. Auch auf der Projektliste: der Ausbau der Bahnhofstraße (Kosten 567 000 Euro). Eine lange Liste mit vielen Fragezeichen: Nichts Neues für die Bürgermeisterin und den Gemeinderat, die schon in der Vergangenheit einen langen Atem beweisen mussten. "Auch wenn es bei einigen Projekten etwas länger gedauert hat: Gillenfeld kann sich sehen lassen", stellt Heike Hermes fest. "Es gibt hier trotz der Finanzsituation keinen Stillstand, sondern es passiert was. Es gibt ja nicht nur die großen Vorhaben, sondern man muss auch viele kleinere Dinge wie die Sanierungen von Treppen und Geländern sehen."

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