Kultur Die Mischung macht’s

Daun · Giora Feidman hat mit seiner Klarinette, gemeinsam mit den Streichern des Gershwin Quartetts, rund 550 Besucher bei Klassik auf dem Vulkan verzaubert. Das Gemündener Maar hat dabei eine wichtige Rolle gespielt.

Die Sonne schickt letzte Strahlen auf ein paar Wolken, die sich im vollkommen still liegenden Wasser des Gemündener Maars spiegeln, garniert mit Dunstschleiern rund um die Bäume des Maarkessels, und dazu intonieren Klarinettenklänge die „Wonderful World“ von Louis Armstrong: Würde man diese Szenerie im Fernsehen sehen, wäre das schlicht Kitsch. Hier ist es Realität, die aber so anrührend ist, dass manch einer der rund 550 Besucher von Klassik auf dem Vulkan sich eine Träne abwischt. „Von dem Abend werde ich noch lange zehren“, betont eine Zuschauerin, und ihr Begleiter ergänzt: „Was der Mann aus der Klarinette heraus holt, ist Perfektion pur.“ Gemeint ist Giora Feidman, der trotz seiner 82 Jahre seine Klarinette singen lässt, wie ein Junger. Gleich zu Beginn stimmt er mit zarten Tönen „Yesterday“ von den Beatles an, um daraus eine Klezmer-Improvisation entstehen zu lassen, die dann vom Gershwin Quartett mit Streichinstrumenten aufgegriffen wird. Die fünf Musiker harmonieren perfekt, ganz gleich ob sie argentinische Tangoklänge anstimmen, israelische Volkslieder oder amerikanische Gospelmusik. Die Spielfreude und die Vielseitigkeit machen den Abend mit Giora Feidman zum Erlebnis für die Zuschauer.

 Als Klarinettist ist Giora Feidman international bekannt und in der der Kreisstadt immer wieder ein gern gesehener Gast bei Klassik auf dem Vulkan. Zusammen mit dem Gershwin Quartett hat er wieder die Besucher begeistert.

Als Klarinettist ist Giora Feidman international bekannt und in der der Kreisstadt immer wieder ein gern gesehener Gast bei Klassik auf dem Vulkan. Zusammen mit dem Gershwin Quartett hat er wieder die Besucher begeistert.

Foto: Alwin Ixfeld

Am Samstag hat es dann „einen Volltreffer zum Abschluss“ gegeben, erklärt Michaela Schenk vom Team der Dauner Kur- und Freizeitbetriebe, die das Festival Klassik auf dem Vulkan seit 2005 organisieren. Rund 750 Besucher sind zum Auftritt der Tribute-Band Spirit of Smokie gekommen. Die Bilanz von Thomas Räthlein, Leiter der Kur- und Freizeitbetriebe: „Die Zuschauer-Resonanz ist sehr zufriedenstellend, der Musik-Mix aus Klassik und populärer Musik hat großen Anklang gefunden. Da wollen wir uns auch weiter entwickeln. Die namentliche Ausrichtung zu Klassik-er auf dem Vulkan werden wir wohl einschlagen.“ Das habe natürlich auch wirtschaftliche Gründe: „Wenn wir mit einer schwarzen Null rauskommen, sind wir zufrieden.“ Auch für kommendes Jahr verspricht Räthlein „ein tolles Programm“. Wie das genau aussehen wird, soll in einigen Wochen feststehen.

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