Glaube im Alltag

Die Werbung weist uns schon lange darauf hin: Am 13. Mai ist Muttertag. Dabei ist der Muttertag keine Erfindung der Werbebranche, sondern geht unter anderem auf eine Predigt zurück, die ein Pfarrer in Amerika auf Bitten von Anna Jarvis hielt.

Diese hatte es sich nach dem Tod ihrer Mutter im Mai 1905 in den Kopf gesetzt, den Müttern zu Lebzeiten einen jährlichen Ehrentag zu gewähren. Ihre Idee war so gut, dass sie sich über die ganze Welt verbreitete. Denn der Muttertag verbindet sich mit einem wichtigen Anliegen: Wir haben unseren Müttern viel zu verdanken. Deshalb ist es gut und schön, die Gelegenheit zu nutzen und sich bei der eigenen Mutter mit einem kleinen Zeichen der Aufmerksamkeit zu bedanken. Muttertag kann für uns als Christen aber noch mehr bedeuten: Ein kurzer Blick ins Wörterbuch eröffnet Perspektiven. Dort findet man für das Wort "mütterlich" sinnverwandte und gleichbedeutende Wörter: zum Beispiel besorgt, fürsorglich, gütig, hingebungsvoll. In der Bibel ist sehr oft von Mütterlichkeit die Rede. "Mütterlich" - diese Wesenseigenschaft wird in der Bibel häufig Gott zugeschrieben. Von Gott können wir sogar Mütterlichkeit lernen. Im Verhalten Jesu hat Gott uns gezeigt, wie wahre Mütterlichkeit aussieht. Damit ist Mütterlichkeit nicht nur eine Aufgabe von Frauen, die Kinder haben, sondern eine Aufgabe für uns alle. Eine Voraussetzung ist, sich bewusst zu sein: Gott begleitet mich und steht zu mir, was auch kommen mag. Nicht nur Kinder und Jugendliche brauchen Zuwendung und Halt - brauchen mütterliche Liebe. Das, was wir ihnen als Christen bieten können, muss über das allgemein Gültige hinausgehen. So gesehen könnte der Muttertag eine Einladung an uns alle sein, mütterlicher zu werden und so einen Beitrag zu einer menschlicheren Gesellschaft zu leisten. Ich wünsche Ihnen allen einen gesegneten Sonntag und den Müttern - nicht nur heute - einen schönen Muttertag. Stefan Trauten, Dechant von St. Willibrord-Westeifel

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