GlAUBEN IM ALLTAG

Mariensäulen und Rosenkranz In diesem Monat Oktober wird in Oberbettingen in der Eifel eine ältere Tradition wieder aufgegriffen: eine Lichterprozession zur Mariensäule mitten im Ort. Sie wurde 1956 zum Schutz des Ortes und seiner Bewohner errichtet und ist als Fatima-Säule vermutlich einzigartig zwischen Köln und Trier.

Bekannter in unserer Region sind sicher die Mariensäulen in Trier von 1866 und in Kyllburg von 1886. Es ist immer wieder ergreifend, wie Menschen - gesunde und kranke, alte und junge - überall auf der Welt ihre Hoffnung auf Maria setzen. Oft verbunden mit dem Rosenkranzgebet - allein oder in Gemeinschaft, zuhause oder unterwegs. Der überaus einfache, sich wiederholende Ave-Maria-Gruß und ein Hinweis auf das Leben, Sterben und Auferstehen Jesu fügen sich schnell ein ins Bewusstsein und "bringen einen auf andere Gedanken". Mann und Frau traut der "Mutter Gottes" offensichtlich viel mehr zu als gemeinhin zugegeben. Für einen modernen Geist sicher manchmal oder überhaupt nicht nachvollziehbar. Und doch spricht die "Erfahrung der Erfahrenen" dagegen: dass die Fürbitte Mariens etwas verändert hat. Vielleicht nur den Blickwinkel oder die Einstellung, manchmal sogar ein ganzes Leben. Christen beten den Rosenkranz um Änderung einer unguten Situation: in der Kirche, in den Ehen und Familien, in der Gesellschaft, bei ihnen selbst. Päpste und Bischöfe haben die Welt, ihre Heimat oder ihr Bistum der Gottesmutter, der "Allmacht auf den Knien" geweiht und anvertraut. Der Dichter Reinhold Schneider hat einmal gesagt: "Die Antwort Mariens, der Magd des Herrn, ist das entscheidungsschwerste Wort der Geschichte." Ein mutiges, aus freien Stücken gesagtes und gedachtes "Ja" zu einer Situation, zu einem Menschen öffnet Türen, setzt Ideen frei, findet Auswege. Warum es also nicht versuchen mit der unscheinbaren Gebetsschnur? Möge uns die Mutter der Gläubigen und auch der Ungläubigen dabei die nächsten Schritte zeigen. Michael Schlüter, Dekanatsreferent Gerolstein-Hillesheim

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