TV-Serie „Glücksorte in der Eifel“ Sauer macht lustig: Der Drees in Niederstadtfeld

Niederstadtfeld · TV-Serie „Glücksorte in der Eifel“: Eine besondere Quelle sprudelt in der Vulkaneifel.

 Reich an Eisen und Kohlensäure: das Wasser aus dem Drees in Niederstadtfeld.

Reich an Eisen und Kohlensäure: das Wasser aus dem Drees in Niederstadtfeld.

Foto: tv/Angelika Koch

Das Dorf Niederstadtfeld hat Rhythmus im Blut und greift nach den Sternen – im übertragenen Sinn. Es liegt in einem einstigen vulkanischen Kraterrund am Kosmosradweg, der sich vom Dauner Kurpark aus an kleinen Gebirgsbächen entlang bis zum Meerfelder Maar schlängelt.

Hinterbüsch heißt die Gegend – von jeher ein abgelegenes Fleckchen Erde zwischen uralten Siedlungen, aus denen die Städte Daun, Manderscheid und Bitburg wurden. Man radelt durch eine abwechslungsreiche Landschaft und vergisst die menschliche Zivilisation.

Obwohl: nicht ganz. Ein Rhythmus kommt vom Stampfen des Warmpresswerks, das am Ortsrand von Niederstadtfeld Schmiedeteile produziert.

Auch die Eifeler leben nicht nur von frischer Luft und Liebe zu ihren Kühen. Das Stampfen bleibt leise gedämpft im Hintergrund, wie ein pulsierender Herzschlag.

Deutlich hörbar ist etwas, das ebenfalls mit Eisen zu tun hat. Sehen kann man es nur, wenn man sich Zeit nimmt und vom Rad steigt: Wasser, das aus einer von Steinen eingefassten Quelle plätschert. Ein paar Stufen muss man hinunter, dann aus der hohlen Hand trinken – und sofort schmeckt man: Das ist kein gewöhnliches Wasser!

Selbst im heißesten Sommer ist es erstaunlich kühl. Die rostbraune Färbung der Quelleinfassung deutet schon vor dem Trinkgenuss auf den metallischen Geschmack hin. Der Niederstadtfelder Drees, wie der Eifeler Mundartausdruck für einen Sauerbrunnen lautet, sprudelt als natürliche Quelle mit unverändertem Gehalt an Eisen und Kohlensäure an die Oberfläche.

Der Drees ist die perfekte Erfrischung auf jeder Radtour entlang des Kosmoswegs. Lediglich als Camperglück zum Kochen von Tee oder Kaffee eignet er sich leider nicht.

Die Niederstadtfelder selbst pilgern mit Flaschen oder Steinkrügen zur Quelle, um sich mit Gratis-Mineralwasser zu versorgen. Und sie beeilen sich mit dem Trinken. Die natürliche Kohlensäure gibt nämlich den sensorischen Gegenpart zum Eisen. Ist sie entwichen, ist das Wasser nicht mehr wirklich genießbar.

 Doch solange die Gasbläschen perlen, ist der Drees nicht nur gesund, sondern auch lecker. Und beides macht glücklich!

Der Drees liegt an der L 27 von Niederstadtfeld in Richtung Schutz.
Dieser Text stammt aus: „Glücksorte in der Eifel“, Angelika Koch, Droste Verlag, 14,99 Euro.