Politik  Gerolsteiner CDU generalerneuert

Gerolstein · Fusionierter neuer Stadtverband der Christdemokraten tauscht bei gut besuchter Mitgliederversammlung die Vorstandsriege fast komplett aus. Gotthard Lenzen aus Gerolstein-Roth ist neuer Vorsitzender.

 Der Vorstand des neuen CDU-Stadtverbands Gerolstein mit (von links) Vorsitzendem Gotthard Lenzen sowie den Stellvertretern Gottfried Wawers und Friedhelm Bongartz. Zur Gründung kamen auch (von rechts) CDU-Gemeindeverbandschef Klaus Schildgen und CDU-Kreisvorsitzender Gordon Schnieder.  Foto: Fabian Schröder

Der Vorstand des neuen CDU-Stadtverbands Gerolstein mit (von links) Vorsitzendem Gotthard Lenzen sowie den Stellvertretern Gottfried Wawers und Friedhelm Bongartz. Zur Gründung kamen auch (von rechts) CDU-Gemeindeverbandschef Klaus Schildgen und CDU-Kreisvorsitzender Gordon Schnieder. Foto: Fabian Schröder

Foto: TV/Fabian Schröder

Formal war es nur der Zusammenschluss zweier Verbände zum neuen Gerolsteiner Stadtverband, um für die Kommunalwahl im Mai schlagkräftiger zu werden. Letztlich wurde es aber „eine kleine Revolution“, wie Gotthard Lenzen es bezeichnete. Er ist der neue Vorsitzende des neuen CDU-Stadtverbands Gerolstein. Der setzt sich aus dem alten Stadtverband und dem noch jungen CDU-Verband Oosbachtal zusammen, dem Lenzen, zudem Ortsvorsteher von Gerolstein-Roth, bereits vorstand.

Bei der Fusionsversammlung, zu der 32 stimmberechtigte Mitglieder kamen, wurde der 53-jährige Hochbaupolier einer luxemburger Baufirma einstimmig gewählt. Er hatte keinen Gegenkandidaten. Nach seiner Wahl sagte er: „Es kann nicht so weitergehen. Ich werde dafür sorgen, dass neue junge Leute mit neuen Ideen reinkommen, sich engagieren und für neuen Schwung sorgen.“ Ausschlaggebend für die Fusion, für die die Spitzen des Gemeinde- und des Kreisverbandes den Weg freigemacht haben, war die Niederlage des CDU-Kandidaten Gerald Schmitz bei der Bürgermeisterwahl und insbesondere sein schlechtes Abschneiden in der Stadt Gerolstein. Lenzen: „Da hatte er im Wahlkampf so gut wie keine Unterstützung und hat deswegen letztlich dort die Wahl verloren.“ Und auch das vergleichsweise schlechte Abschneiden der CDU-Stadtpolitiker bei der Wahl zum neuen Verbandsgemeinderat Gerolstein sowie insgesamt der Zustand des Stadtverbandes haben laut Lenzen ein Handeln unumgänglich gemacht. „Es hat sich kaum noch etwas getan. Wenn man sieht, dass auf der CDU-Liste für den neuen Kreistag der erste Gerolsteiner auf Platz 15 steht, sprich das doch Bände.“

Für die Kommunalwahl, konkret die Stadtratswahl, die nach Meinung von Lenzen und wohl auch anderer CDU-Verantwortlicher ohne Gegensteuern in einem Desaster zu enden drohte, kündigt der neue Vorsitzende „eine Liste mit vielen jungen und engagierten Kandidaten, die zu dem die gesamte Bevölkerung repräsentiert, also von der Hausfrau bis zum Arzt“ an. Mit dabei sein werde beispielsweise Florian Dunkel, Der als Arzt bewusst nach Gerolstein zurückgekehrt ist und inzwischen auch den Job des leitenden Notarztes im Kreis Vulkaneifel übernommen hat. Weitere Namen wollte Lenzen aber noch nicht nennen.

Kreisvorsitzender Gordon Schnieder sagt zum neuen Zusammenschluss: „Es war erkennbar, dass es Schwächen im Stadtverband Gerolstein gibt, dass da ein bisschen der Schwung fehlt. Deswegen befürworte ich, dass man sich nun zusammengetan hat, um schlagkräftiger zu werden.“ Und eine Gründungsversammlung mit mehr als 30 Anwesenden, „wo sonst gerade mal eine Handvoll Mitglieder waren, „zeigt, dass sich etwas tut“.

Lenzens ehemaliges Pendant auf Stadtseite, Bewingens Ortsvorsteher Hardy Schmidt-Ellinger, kam im neuen Gremium nicht zum Zug. Sowohl bei der Wahl des ersten als auch des zweiten Stellvertreters zog er jeweils deutlich den Kürzeren: zuerst gegen Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz mit 6 zu 25 Stimmen und dann gegen Gottfried Wawers mit 10 zu 21 Stimmen. Auf einen Posten als Beisitzer hatte er sich dann nicht mehr beworben.

Schmidt-Ellinger sagte auf TV-Anfrage zu den beiden Wahlniederlagen: „Ich habe mich nicht zur Wahl aufstellen lassen, wurde aber von den Anwesenden vorgeschlagen. Eine Niederlage kann man nur haben, wenn man das Amt bekleiden möchte und sich selbst aufstellt. Also gab es für mich keinerlei Niederlage.“ Zum Vorwurf, im alten Stadtverband habe der Schwung gefehlt, er sei mitverantwortlich für die schlechten Wahlergebnisse in jüngster Zeit, meinte der ehemalige CDU-Stadtverbandsvorsitzende: „Das kann man hieran nicht beurteilen, dafür gibt es Wahlanalysten. Den neuen Stadtverbandsvorstand nannte er „eine starke innovative Mannschaft, die ihren Weg gehen wird“.

Auf die Frage, ob er sich für die neue CDU-Stadtratsliste und als Ortsvorsteher nochmals zur Wahl stellen werde, sagte er: „Sehr wahrscheinlich ja.“

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