Grillen für die Gemeinschaft

Daun-Boverath · Mehr als 50 Boverather allen Alters haben sich am 26. Dorftreff beteiligt und ein entspanntes und unterhaltsames Grillfest erlebt. Dabei bestätigte sich wieder mal, was die Verantwortlichen beobachten, seit es die monatliche Zusammenkunft in dem Dauner Stadtteil mit 570 Einwohnern gibt: Das Dorf wächst zusammen.

 Viele Boverather kamen zum jüngsten Dorftreff – eine von Dieter Oster (hintere Reihe, Vierter von rechts) und Matthias Brauns (vordere Reihe, links) und anderen ins Leben gerufene Initiative. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Viele Boverather kamen zum jüngsten Dorftreff – eine von Dieter Oster (hintere Reihe, Vierter von rechts) und Matthias Brauns (vordere Reihe, links) und anderen ins Leben gerufene Initiative. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Daun-Boverath. Die Idee des Dorftreffs war bei der Zukunftswerkstatt der Stadt Daun mit dem Titel "Gut Leben im Alter" im April 2013 entstanden. Bereits im Monat darauf war die Idee in die Tat umgesetzt worden, ein Mal im Monat - immer am ersten Dienstag - eine Generationen übergreifende Aktivität anzubieten. Der Boverather Dorftreff war geboren. Und er hat sich etabliert.
Denn seither hat es nur einen einzigen Monat ohne Dorftreff gegeben - "und das war zur Dauner Kirmes im vorigen Jahr", räumt Matthias Brauns lachend ein. Brauns ist der Beigeordnete in Boverath und gemeinsam mit Ortsvorsteher Dieter Oster maßgeblich an der Initiative beteiligt. Vor Kurzem präsentierten sie das Projekt im Rahmen einer Fachtagung und eines "Markts der Möglichkeiten" in Mainz (der TV berichtete).
"Dieses Mal wollen wir uns zum gemütlichen Grillen treffen", hatte im aktuellen Einladungs-Rundbrief gestanden. So wird es zur vereinbarten Uhrzeit richtig lebhaft im und am Bürgerhaus, haben sich doch bei den Organisatorinnen Maria Brauns und Hildegard Appenzeller mehr als 50 Leute angemeldet. Die 80-jährigen Schwägerinnen Katharina Oster und Maria Oster sind darunter. Sie sind dieses Mal die ältesten Teilnehmer, die zweijährige Franziska Brauns und die 19 Monate alte Thea Kirstgen die jüngsten.
Franziskas Eltern sind Michael und Tanja Brauns. "Ich bin in Boverath aufgewachsen, und meine Frau und ich haben uns vor vier Jahren entschieden, uns hier als Familie niederzulassen", erzählt Michael Brauns und ergänzt: "Boverath ist perfekt, weil es nah an Daun ist und gleichzeitig dörflichen Charakter hat."
Die kleine Thea ist mit ihren Eltern und ihrem Bruder passend zum Zeitpunkt des Dorftreffs aus Köln zu Besuch bei den Großeltern Eduard Kirstgen und Theresia Utters.
"Typisch Dorftreff", sagt Matthias Brauns, als er auf eine Gruppe älterer Boverather deutet, die sich um Arnold Römer versammelt haben. Der 65-Jährige hat in einem Nachlass Fotos aus den 1920er und 1930er Jahren entdeckt und zeigt sie nun herum, darunter ein Bild mit einem Kuhgespann und einem Wagen mit einem Holzvergasermotor. "Die Besitzer sind damit von Haus zu Haus und Dorf zu Dorf gefahren", hat Arnold Römer in Erfahrung gebracht - "so etwas gibt es schon lange nicht mehr."
Unter den Dorftreff-Besuchern sind auch Claudia (53) und Wolfgang Lange(58) und Christel (59) Seibel - zugezogen in Boverath 1991 beziehungsweise 1999. "Der Dorftreff ist eine Nachrichtenbörse und eine gute Gelegenheit, dass sich die Bewohner des unteren, mittleren und oberen Teils von Boverath besser kennen lernen", nennen die Seibels als Vorzug.
Und Claudia Lange sagt: "Seit es den Dorftreff gibt, wird Gemeinschaft hier noch größer geschrieben."

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