Die Partnerschaft mit einer Schule in Frankreich hatte vor 25 Jahren am TMG begründet, was inzwischen um Kontakte zu polnischen und amerikanischen Schulen erweitert wurde und heute längst seinen festen Platz im Profil des Gymnasiums hat: Wert zu legen auf Austausch und Begegnung mit jungen Menschen aus anderen Nationen und dabei das Familienleben, den Unterrichtsalltag und die jeweilige Region kennen zu lernen. So erklärt Studiendirektor Bernhard Fochs im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund den Grundsatz jeder Schulpartnerschaft. Dass sich Gruppen aus allen beteiligten Nationen gleichzeitig am TMG eingefunden hätten, sei einmalig und reiner Zufall. "Aber wir nutzen die Gunst der Stunde und veranstalten einen internationalen Tag", sagt Fochs mit dem Blick auf die Begrüßung der etwa 100 Gäste und Gastgeber durch Schulleiter Hans Rößler, die Unterrichtsbesuche, den Square-Dance-Kurs und das Grillfest mit den Gastfamilien. Als Französischlehrer betreut Bernhard Fochs die Partnerschaften mit Schulen in Chaville bei Paris, Dijon in Burgund und Toul in Lothringen. Jetzt ist eine Schülergruppe aus Toul in Daun; für die 15 Mädchen und Jungen und die beiden begleitenden Lehrkräfte neigt sich der Besuch aber bereits dem Ende zu. Das bedeutet auch Abschiednehmen für Michael Wirtz (16) aus Daun-Waldkönigen und seinen französischen Gast Thierry Sandré (15). Michael sagt: "Wir verstehen uns sehr gut, wir sind Freunde geworden. Ich bin froh, dass die Schule diesen Kontakt ermöglicht hat." Für Thierry beruht das ganz auf Gegenseitigkeit: "Es war eine sehr schöne Erfahrung, Michael in seiner Familie, seiner Schule und seiner Heimat zu erleben." Die Partnerschaft des TMG mit einer polnischen Schule steht im 19. Jahr - bemerkenswert, wenn man den politischen Umbruch während dieser Zeit in Erinnerung ruft. Studienrat Hans-Peter Greven ist der betreuende Lehrer. Die 16- bis 18-jährigen Schüler und ihre beiden Lehrerinnen kommen aus Jelenia Gòra (früher Hirschberg/Schlesien). Sie befinden sich genau in der Mitte ihres Aufenthaltes in der Eifel. Anna Malantowicz ist der Gast von Susann Karam (17) aus Kaisersesch. Anna sagt: "Ich fühle mich sehr wohl in meiner Gastfamilie, und ich bin glücklich, heute so viele Nationalitäten zu treffen. Die Atmosphäre ist schön." Der Austausch mache Spaß, ergänzt ihre Gastgeberin Susann, und die Verständigung sei problemlos - auf Deutsch und Englisch. Jüngste Glieder in der Partnerschaftskette des TMG sind - seit 2001 - die High Schools Grafton und Lomira in Wisconsin/USA. Der Kontakt war seinerzeit von der in Grafton geborenen Diana Grogan-Schomers geschaffen worden. Die Oberstudienrätin betreut die Gäste, die erst am Vortag angekommen sind und drei Wochen bleiben werden. Darunter ist auch die 16-jährige Liz Schilder, die zum ersten Mal auf europäischem Boden steht und in Manderscheid bei der Familie von Kerstin von Wirtz (17) wohnt. "Die Landschaft gefällt mir gut", sagt Liz. "Alle Leute sind nett zu mir, ich bin sehr zufrieden." Kerstin freut sich vor allem darauf, ihrer amerikanischen Freundin ihre Heimat zu zeigen. "Und wir haben die Gelegenheit, gegenseitige Vorurteile abzubauen", meint sie.