Große Liebe zur Eifel und ihren Menschen

Der Alt-Visitator Prälat Johannes Schwalke ist vor einer Woche im Alter von 84 Jahren gestorben und wird am heutigen Montag in Daun beigesetzt. Seit 1999 hatte er im Regina-Protmann-Haus in Daun gelebt.

Daun. (bb) Der Seelsorger des Seniorenheims Regina-Protmann-Haus, Pastor Hugo Finken, erinnert sich im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund an Johannes Schwalke. Dessen Umzug in eine kleine Wohnung des Seniorenhauses im April 1999 wertet Finken als einen Ausdruck der Bescheidenheit des Geistlichen, der zuvor im Ermlandhaus in Münster eine geräumige Wohnung gehabt hatte.Finken: "Besonders in Erinnerung bleibt mir seine große Liebe zur Eifel von Anfang an." Mit großer Freude habe ihm Johannes Schwalke von seinen Heimatforschungen in der Region erzählt. Gerne sei er von Dorf zu Dorf gefahren und habe sich vor allem die Kirchen und Kapellen angesehen. Dabei sei er auch dankbar für Gespräche mit Einheimischen gewesen. Schwalke sei in einer heiteren Art auf Menschen zugegangen und ein großer Freund der Heiligen gewesen, deren Biografien er viel Aufmerksamkeit gewidmet habe, berichtet Hugo Finken.Weihbischof von Limburg hält die Predigt

Seelsorgerlich habe er sich als geistlicher Begleiter bei den Treffen der Pfarrhaushälterinnen im Dekanat Daun eingebracht sowie mit großer Offenheit für Vertretungsaufgaben im Regina-Protmann-Haus und zuweilen in umliegenden Pfarreien zur Verfügung gestanden.Prälat Schwalkes Nachfolger als Visitator, Domherr Monsignore Lothar Schlegel aus Münster, sagte dem TV, dass Johannes Schwalke bis zuletzt seine Seelsorge besonders den katholischen Heimatvertriebenen aus Ostpreußen und deren Nachkommen sowie den Angehörigen der deutschen Minderheit im Erzbistum Ermland/Polen gewidmet habe. "Die Ermländer verlieren mit Johannes Schwalke einen herausragenden Seelsorger, der die Ermlandfamilie über Jahrzehnte mit seinem unermüdlichen Engagement maßgeblich geprägt hat", betont Schlegel. Wie kein anderer Visitator sei Schwalke in seiner Amtszeit zum Brückenbauer zwischen Deutschen und Polen geworden.Johannes Schwalke wurde 1923 in Dietrichswalde/Ostpreußen geboren und hatte nach Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft in Freiburg/Breisgau Theologie studiert.Auf seine Priesterweihe im Jahr 1951 folgte sein Dienst als Kaplan und Priester an mehreren Orten im Erzbistum Freiburg, bis er 1973 als Jugendseelsorger ins Ermlandhaus nach Münster kam und 1975 von Papst Paul VI. in das Amt des Visitators sowie gleichzeitig in die Deutsche Bischofskonferenz berufen wurde. Ende 1998 ging er in den Ruhestand.Das Sterbeamt für Prälat Johannes Schwalke beginnt am heutigen Montag um 14 Uhr in der St.-Nikolaus-Kirche in Daun, anschließend folgt die Beisetzung auf dem Friedhof.Die Predigt in der Trauerfeier hält der Weihbischof von Limburg, Gerhard Pieschl. Aus dem Erzbistum Ermland nimmt der Alt-Erzbischof Edmund Piszcz teil.

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