Große Lösung liegt auf Eis

Das Projekt "Doppelkreisel" ist - zumindest vorerst - vom Tisch: Nun soll geprüft werden, ob eine andere Möglichkeit zur Verbesserung der Verkehrssituation am Dauner Krankenhaus realisierbar ist.

 Problematische Kreuzung: Zur Verbesserung der Verkehrssituation am Krankenhaus soll nun eine Variante ohne Großkreisel untersucht werden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Problematische Kreuzung: Zur Verbesserung der Verkehrssituation am Krankenhaus soll nun eine Variante ohne Großkreisel untersucht werden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. Vor gut einem Jahr wurde in der Sitzung des Dauner Stadtrats eine mögliche Lösung vorgestellt, die kritische Verkehrssituation am Krankenhaus zu lösen. "Klotzen, nicht kleckern", hatte sich Walter Arnold, Inhaber des Dauner Ingenieurbüros Arwa, gedacht und gleich eine ganz große Lösung präsentiert.

Auswirkungen auf Verkehrsfluss in der Stadt



Sein Vorschlag: Nach einem Abriss des in die Kreuzung hineinragenden Hauses könnten zwei Kreisel entstehen, ein kleiner und ein großer, der mit 26 Meter Durchmesser vergleichbar groß wäre wie der an der Mehrener Straße. Diese Variante sei "eine echte Lösung für die Zukunft", warb Arnold im Rat. So würden die Zufahrt für Notarzt und Rettungswagen "endlich vernünftig" geregelt, LKW und Busse kämen einfacher um die Ecke Bahnhof-/Maria-Hilf-Straße, insgesamt werde es einen deutlicher zügigeren Verkehrsfluss geben.

Unklar war, was die Stadt würde zahlen müssen für die Umsetzung der großen Lösung, denn zu den Baukosten, die auf rund 200 000 Euro geschätzt werden, kämen die Kosten für Kauf und Abriss des Hauses hinzu.

Fast ein Jahr ist seitdem vergangen, und es wurde verhandelt wegen des Hauskaufs, allerdings ohne Ergebnis. Die Vorstellungen über die Kaufsumme liegen nach Informationen des Trierischen Volksfreunds (TV) weit auseinander.

Nun sind weitere Verhandlungen erst einmal auf Eis gelegt, was Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen auf TV-Anfrage bestätigte: "In diese Richtung wird vorläufig nichts weiter unternommen."

Stattdessen werde eine kleinere Variante nun intensiver geprüft. "Es sollen Gespräche mit der Kirche geführt werden, ob untersucht werden kann, wie weit man in den Hang unterhalb des Jugendheims gehen kann, um eine Erweiterung der Kreuzung zu ermöglichen", berichtet Jenssen. Zeit für eine mögliche genauere Untersuchung ist noch, denn bevor am Krankenhaus etwas passiert, steht der Ausbau der Bahnhofstraße vom Kreisel Mehrener Straße bis zum Autohaus Stark an.

Der Stadtbürgermeister geht davon aus, dass "diese Maßnahme im kommenden Jahr umgesetzt wird." Ohnehin war geplant, den Ausbau der gesamten Bahnhofstraße in zwei Abschnitten zu realisieren. Jenssen: "Das geht nur nacheinander, denn jeder Abschnitt für sich hat große Auswirkungen auf den innerstädtischen Verkehrsfluss."

Bauprojekte wie der Ausbau der Bahnhofstraße werden in der Einwohnerversammlung der Stadt Daun am heutigen Donnerstag näher erläutert. Die Versammlung im Forum, zu der der Stadtbürgermeister einlädt, beginnt um 19.30 Uhr.

Meinung

Nicht um jeden Preis

Die Kreuzung Wirich-, Bahnhof- und Maria-Hilf-Straße ist eine problematische Ecke, an der etwas getan werden muss. Aber nicht um jeden Preis: Trotz Gewerbesteuer-Einnahmerekord sieht es bei der Stadt Daun nach wie vor finanziell alles andere als rosig aus. Große Sprünge verbieten sich da eigentlich von selbst, vor allem auch dann, wenn unklar ist, ob die Stadt den Ankauf des Hauses allein stemmen muss oder Zuschüsse bekommt. Deshalb ist es richtig, erst einmal eine andere Variante unter die Lupe zu nehmen. s.sartoris@volksfreund.de

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