Großer Einsatz für das Kleine Museum

Hillesheim-Bolsdorf · Die Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Bolsdorf baut eine Brücke in die Vergangenheit. Im "Kleinen Museum" sollen Alltagsgegenstände aus fast vergessenen Zeiten ihren Platz finden.

Hillesheim-Bolsdorf. Inzwischen sind die Außenarbeiten abgeschlossen: Die ehemalige Scheune am Hillesheimer Bach steht da, wie aus dem Ei gepellt. Die Fotos, die Bürgermeister Helmut Schmitz und Manfred Cornesse zeigen, lassen erahnen, wie viel Arbeit in die Renovierung des Gebäudes gesteckt wurde.
"Die Scheune war abbruchreif", erzählt Helmut Schmitz. "Nun hat sie ein neues Dach, das Mauerwerk ist ausgebessert und es sind im Gegensatz zu früher richtige Fenster eingebaut." Die Innenräume sind sauber verputzt und die uralte Treppe, die in das Dachgeschoß führt, ist restauriert. Insgesamt haben die neun Mitglieder der Altersabteilung der Bolsdorfer Feuerwehr, der auch Manfred Cornesse und Helmut Schmitz angehören, stolze 1200 Arbeitsstunden investiert. "Am Ende werden es etwa 1900 Stunden sein", sagt Schmitz.
Die bisherigen Kosten für Material betragen rund 6000 Euro. Gedeckt wurden sie aus Spenden, einem Zuschuss der Stadt Hillesheim und aus den Mitteln der Dorferneuerungsmaßnahme. Jetzt müssen noch die Innenräume gestaltet werden.
Im "Kleinen Museum Bolsdorf", das unmittelbar am Eifelsteig liegt, sollen Gegenstände wie etwa Werkzeuge, Kleidung und landwirtschaftliche Geräte den Alltag der Bolsdorfer Bevölkerung widerspiegeln, wie er zu Urgroßmutters Zeiten war.
Blasebalg und Dreschmaschine


Einige Exponate sind schon da: so erinnert ein riesiger lederner Blasebalg an den Dorfschmied, die Dreschmaschine in der anderen Ecke zeugt davon, wie mühselig die Arbeit der Bauersleute früher war. Alte Bügeleisen, Volksempfänger, Lampen, und allerlei Haushaltsgeräte stehen noch in Kisten verpackt auf dem Boden. Sogar eine Schulbank ist wieder aufgetaucht.
"Wir haben das Bedürfnis, diese Sachen für kommende Generationen zu bewahren", sagt Schmitz. "Denn sonst verschwinden sie für immer aus unserem Bewusstsein." Die Museumsgründer hatten in einem Rundbrief um Ausstellungsgegenstände gebeten. Vieles, was in Bolsdorfer Scheunen und auf Dachböden schlummerte, wird im "Kleinen Museum" seine neue Heimat finden. Unmengen alter Fotografien, die das Dorfleben und ehemalige Gebäude des Ortes zeigen, werden ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung sein. "Es ist geplant, die Bilder im Museum als Dia-Show zu zeigen. Zurzeit werden sie digitalisiert."
Sobald es wärmer wird, werden die neun Feuerwehr-Veteranen Zwischenwände in der ehemaligen Scheune einziehen, um Themenräume einzurichten. "Wir können eine komplette Schuster-Werkstatt zeigen, oder ein Klassenzimmer, so wie es früher einmal war", sagt der Bürgermeister. Weiteres werde sich finden, denn noch immer kämen etliche Exponate im "Kleinen Museum" an. Ein Entwurf für die Außenbeschriftung liegt schon vor, und zurzeit machen sich die Wehrleute Gedanken darüber, wie die Ausstellungsstücke beschriftet werden.
"Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns", sagen Schmitz und Cornesse. "Wir rechnen damit, dass wir unser Kleines Museum Bolsdorf im September eröffnen können."

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