Gründe des Desasters

Als am 3. Mai im Forum Daun der erste Entwurf für die Streckenbestimmung des geplanten VulkanBike Trailparks vorgestellt wurde, war die Sache bereits völlig verfahren. Die LJV-Veranstaltung am 7. Juli im Forum machte deutlich, dass ungeachtet bisweilen unterschiedlicher Auffassungen zwischen Nabu und LJV in anderen Fragen beide Verbände sowohl bei der Ablehnung von Schneekanonen für das NSG Dauner Maare als auch beim Trailpark an einem Strang ziehen.

Wo liegen die Gründe für das VulkanBike-Desaster? Entgegen der üblichen Praxis wurde erst einmal geplant, als gäbe es keine zu beachtenden Vorgaben wie Schutzgebiete, Ansprüche der Tierwelt und noch vieles mehr. Zwei Routen sind sogar querbeet (!) durch die Schutzzonen von Naturschutzgebieten geplant. Über eine solche Praxis kann man nur den Kopf schütteln. Welcher Bauherr beispielsweise lässt von einem Architekten ein Haus planen und erkundigt sich erst im Nachhinein nach der vorgeschriebenen Geschosshöhe, Abstandsregelung und so weiter? Bedingt durch die unterschiedlichen Verwaltungsabläufe innerhalb der fünf beteiligten Verbandsgemeinden führten die zeitlich und inhaltlich unterschiedlichen Informationen zu weiteren Verärgerungen. Es wurde viel zu wenig Zeit aufgewendet, um die von Bikern und von anderer Seite vorgeschlagenen Routen im Gelände und deren Auswirkungen auf die Natur zu überprüfen. Eine solche Planung, als "marktfähiges Konzept" zu kommunizieren, musste zwangsläufig den Endruck erwecken, von Planern und Verwaltung "überfahren" worden zu sein. Das Fazit: Nimmt man die angekündigten Konsensgespräche ernst, wird wohl kaum eine der Routen wie geplant Bestand haben können. Die für September 2006 ursprünglich geplante offizielle Eröffnung ist mit Sicherheit nicht haltbar. Und die angekündigte Einbeziehung der Naturschutzverbände steht noch aus! Hans-Peter Felten, Daun (Anmerkung der Redaktion: der Autor ist Schriftführer der Nabu-Gruppe Daun)

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