Grundschule Gerolstein geht neue Wege

Seit knapp zwei Jahren pflegt die Gerolsteiner Grundschule an der Waldstraße eine Partnerschaft mit der "Basisschool de draaiende wieken" im südlimburgischen Ort Posterholt. Nun machte sich das komplette Kollegium der Gerolsteiner Schule auf den Weg in die Niederlande, um die Kollegen und Freunde zu besuchen.

 Schauen, wie's die anderen machen: Gerolsteiner Lehrer beim Unterrichtsbesuch in der niederländischen „basisschool“ in Posterholt. Foto: privat

Schauen, wie's die anderen machen: Gerolsteiner Lehrer beim Unterrichtsbesuch in der niederländischen „basisschool“ in Posterholt. Foto: privat

Gerolstein/Posterholt. (red) Im vorigen Jahr kamen die Niederländer: Rund ein Dutzend Lehrerkollegen aus Posterholt bessuchte die Gerolsteiner Grundschule und informierte sich dort über den Unterricht an der größten Grundschule im Vulkaneifelkreis. Beim Gegenbesuch in Posterholt stellten die Kollegen aus der Eifel und des Nachbarlandes fest, dass beide Schulen von jeweils 372 Schülern besucht werden.

Statt Kindergarten in die Vorschule



Das Tagesprogramm sah neben der Hospitation und Teilnahme am Unterricht auch eine gemeinsame Besprechung der Kollegien aus beiden Ländern vor. Erleichtert wurde die Reflexion sowie die Auseinandersetzung mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten der pädagogischen Ausrichtung des jeweiligen Systems durch die ausgezeichneten Deutschkenntnisse der holländischen Kollegen.

Drei wesentliche Unterschiede zwischen niederländischen Schulen und der Schulorganisation in Rheinland-Pfalz bestimmen den Schulalltag der Kinder. Im Nachbarland werden alle Kinder ab Erreichen des vierten Lebensjahres eingeschult (im laufenden Schuljahr), besuchen also keinen Kindergarten, sondern eine Art Vorschule in der Grundschule.

Zweiter wichtiger Unterschied ist die Anzahl der Schuljahre in der Grundschule, die auf Niederländisch "basisschool" heißt. Dort wechseln die Schüler erst zur 7. Klasse in die weiterführenden Schulen. Ein Test entscheidet über Zulassung zur jeweiligen Schulform. Dritter Punkt ist die Budgetierung der Schulen. Die Schulleitungen, die in den Niederlanden vom Unterricht freigestellt sind, bestimmen selbst über die Ausgaben.

Beeindruckt von der Schulausstattung



Besonders beeindruckt waren die Lehrer von der Schulausstattung in den Niederlanden. In allen Klassenräumen waren neben ganz unterschiedlich zusammenstellbaren Möbeln so genannte Smartboards, elektronische "Tafeln", auf denen geschrieben, aber auch beispielsweise eine Seite aus dem Internet gezeigt werden kann. Niederländische Schüler demonstrierten anhand einer sehr lebendigen und abwechslungsreichen Präsentation ihr Können im Umgang mit neuen Medien.

Zum Abschluss vereinbarten beide Schulen den Austausch von Schülern und Lehrern im kommenden Schuljahr.

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