Gruß von Pilger Joachim
"Ich war mal wieder auf dem Jakobsweg", meldete dieser Tage der pensionierte Grundschulleiter Joachim Mauer aus Mehren dem Trierischen Volksfreund und berichtete, was er seit dem 3. Mai auf der insgesamt 1000 Kilometer langen Fußpilgerstrecke von Arles (Frankreich) nach Pamplona (Spanien) erlebt hat und wer ihm begegnet ist.
Mehren/Arles/Pamplona. (bb) Als Joachim Mauer im Februar 2006 in den Vorruhestand ging, war der Plan, den neuen Lebensabschnitt mit etwas Besonderem zu markieren, längst gefasst. Von der mit Märzschnee bedeckten Eifel aus machte er sich seinerzeit zu Fuß Richtung Spanien auf und erreichte Ende Juli Santiago. Im Jahr darauf war er mehrere Wochen ehrenamtlich in einer Jakobspilgerherberge im südburgundischen Corbigny tätig (der TV berichtete). Im Herbst 2007 war Joachim Mauer auf der "Via Potiensis" von Le Puy bis St. Jean Pied de Port unterwegs. Und nun vom 3. Mai bis zum 10. Juni auf der "Via Tolosana"."Sehr vielfältige Eindrücke vom ersten Tag an", schreibt Joachim Mauer und erzählt von seinem Start in Arles/Provence und von Pferden und Mücken in der Camargue, von der modernen Großstadt Montpellier, "wo ich mir mit meinem Rucksack vorkam wie einer, der hier nicht hinpasst". Er erinnert sich an die menschenleeren Landschaften des Haute Longuedoc, an die freundlichen Freizeitkapitäne auf dem Canal du Midi, an die waldreiche Gascogne, an die kleinen Dörfer in den französischen Pyrenäen. Mauer überquerte den 1600 Meter hohen Samport-Pass und erreichte die Grenze zu Spanien. "Genau dort lagen 800 Kilometer hinter und noch etwa 200 vor mir, bis der Jakobsweg in Puenta de la Reina in den Hauptweg nach Santiago einmündet", erklärt der Pilger. Von den Begegnungen, die ihn auf der diesjährigen Etappe am meisten beeindruckt hätten, nennt Mauer den Neu-Kaledonier, der am anderen Ende der Welt mehrere Monate Urlaub von Familie und Arbeit genommen hat, um den Jakobsweg zu gehen; den Deutschen, der mitten auf dem Weg picknickte; die Französin, die ansonsten als Fluglotsin für die Mallorcaflüge der Deutschen zuständig ist; den Einheimischen, der ihm von dem Besuch zweier Städte in Deutschland erzählte und sich partout nicht mehr an ihre Namen erinnern konnte. "Ich war schon ein gutes Stück weitergegangen", schreibt Mauer, "da holte er mich atemlos ein und sagte: ,Die Städte heißen Koblenz und Mainz.' Da hatten wir noch eine ganze Weile Gesprächsstoff, denn ich bin in Mainz geboren."Von Puenta zu Fuß nach Pamplona, von dort mit dem Bus nach Bilbao und dann mit dem Flieger nach Hause: Am 10. Juni hatte der Pilger insgesamt 4000 Jakobskilometer in den Beinen. Mit "Gruß PiJo" endet sein Bericht. Und PiJo soll heißen: Pilger Joachim.