Gut behütet - gut gehütet

Sonne und Regen: Wetterfest sind Hirten, Hütehunde und Schafe allemal. Und so konnte der stark verregnete Sonntag auch das Leistungshüten der Arbeitsgemeinschaft Altdeutsche Hütehunde (AAH) kaum trüben.

 Die Leistungshüter, Wertungsrichter sowie die jugendlichen Sieger des Schäferlaufs mit ihren vierbeinigen Preisen. TV-Foto: Gabi Schüller

Die Leistungshüter, Wertungsrichter sowie die jugendlichen Sieger des Schäferlaufs mit ihren vierbeinigen Preisen. TV-Foto: Gabi Schüller

Neroth/Daun-Neunkirchen. (gs) Gastgeber mit Areal und Herde war der bekannte Dauner Schäfer Hermann Sartoris. Etliche Besucher waren trotz Dauerregens auf das Hütegebiet unterhalb des Nerother Kopfes gekommen und genossen die friedliche Atmosphäre bei den Schäfern. "Es ist schön hier, und wir freuen uns über die Veranstaltung", sagten Gisela und Guido Lücker aus Üxheim-Leudersdorf, die selber mal Schafe gezüchtet haben.

Dunkelgrüne Lodenumhänge und tiefe Schäferhüte beherrschten das malerische Bild, wo inmitten der Wiesen Veranstaltungszelte aufgebaut waren - zum Unterschlupf und zur Stärkung. Die Bewirtung hatte die Schafhaltervereinigung Vordereifel unter dem Vorsitz von Edgar Marquardt (Gerolstein-Hinterhausen) übernommen, und der Beköstigung wurde den ganzen Tag über zugesprochen.

Vier Teilnehmer waren mit ihren Hütehunden in die Vulkaneifel zum Landesleistungshüten gereist. Drei Schäfer und mit Christina Büttner eine Schäferin als Gasthüterin aus Iserlohn im Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen. Sie betreibt dort mit ihrer Familie eine Schäferei, die traditionell auch mit Zuchthütehunden arbeitet. Das "Eifel-Hüten" war für sie eine Premiere. Und Bella und Blacky verhalfen ihrem "Frauchen" zum zweiten Platz in der Männerdomäne. Erster wurde Jürgen Benner (auch Vorsitzender der AAH) und die beiden Drittplatzierten waren Tomas Stum (Stellvertretender Vorsitzender der AAH) und Markus Steffen.

Christina Büttner beschrieb kurz die Aufgaben für Hirte und Hunde: "Man muss mit der Herde auspferchen, über eine Brücke und ins weite Gehüt gehen, einen Engweg passieren, an einem Auto am Weg vorbei gehen, eine scharfe Kehre durchlaufen und ins enge Gehüt wieder einpferchen." Das Ganze dauerte jeweils eine knappe Stunde.

"Die Landschaft hier ist ja wunderschön", schwärmte Schäferstochter Julia Schneider. Sie war mit Vater und Schwester Olivia aus einem anderen Neunkirchen zu Gast: Aus Neunkirchen-Seelscheid im Rhein-Sieg-Kreis. Und beim traditionellen Schäferlauf (des Schäfernachwuchses) wurde sie als Schäferkönigin gekürt, Olivia Schneider wurde Junior-Schäferkönigin. Beide durften als Sieger-Trophäe ein Schaf lamm und ein Ziegenlamm mit nach Hause nehmen. Erster Junior-Schäferkönig wurde Joscha Kordel und Zweiter Matthias Lammers.

Extra Arbeitsgemeinschaft Altdeutsche Hütehunde (AAH): Hierin haben sich Schäfer, Schafhalter und Privatleute organisiert, die die Zucht und Haltung von zum Teil vom Aussterben bedrohten Hütehundschlägen fördern. Bundeshüten ist am 11. und 12. September in Krosigk/Sachsen-Anhalt.

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