Gut betucht, gern gesehen, wohl behütet

GEROLSTEIN. Wichtiges Etappenziel erreicht: Der Verkauf des rund 20 000 Quadratmeter großen Geländes unterhalb des Calluna-Hotels in Gerolstein an die Fertighaus-Firma Streif ist besiegelt. Bis Ende des Jahres sollen die ersten der 16 Einzel- und maximal zwölf Doppelhäuser stehen.

Freude und Erleichterung bei allen Beteiligten: "Wir sind froh, dass es nun - nach einiger Verzögerung - so weit ist. Das Baugebiet hat von Anfang an zum Konzept des Hotels gehört", sagt Heinz Weber, Geschäftsführer der Calluna GmbH. Denn: Die künftigen Hauseigentümer sollen über Dienstleistungsangebote an das Hotel angebunden werden. "Die Hauseigentümer können alles nutzen, was das Hotel zu bieten hat - vom Frühstück über die Tischreservierung fürs Abendessen bis zum Wellness-Programm - und zwar zu günstigen Konditionen", sagt Calluna-Direktor Karl-Heinz Ottowitz. Diese Zusammenarbeit ist im notariell beglaubigten Vertragswerk über den Verkauf des Geländes bereits geregelt. Hoteldirektor Ottowitz gibt ein Beispiel: "Wenn eine Familie aus Köln nur jedes zweite Wochenende in ihr Haus nach Gerolstein kommt, dann aber einen vollen Kühlschrank wünscht, dann füllen wir ihn rechtzeitig. Und wenn erwünscht wird, dass wir uns in ihrer Abwesenheit um das Haus und den Garten kümmern, dann wird genau das erledigt." Derzeit werde überlegt, Dienstleistungs-Pakete zu schnüren - vom Housekeeping- (Pflege und Instandhaltung) bis hin zum Sicherheits-Paket, bei dem ein Auge auf das Haus geworfen sowie die permanente Erreichbarkeit eines Ansprechpartners gewährleistet wird. In Zusammenhang mit diesen Dienstleistungen spricht Streif-Geschäftsführer Jörg-Achim Vette von einem "Mehrwert". Und gerade der mache den Unterschied und somit auch die Bereitschaft von Streif aus, in Gerolstein zu investieren. Vette sagt: "Ich sehe sehr gute Vermarktungsmöglichkeiten wegen des Mehrwerts, denn Komfort und Sicherheit spielen bei unserer Zielgruppe - betuchte Leute im Unruhestand - eine zentrale Rolle. Und auch der Preis wird in Ordnung sein." So geht Vette von einem Quadratmeterpreis zwischen 70 und 80 Euro für erschlossenes Bauland aus. Verkauft werden aber nur Grundstücke samt Haus, "denn das ist unser Geschäft". Und dafür werden die Kunden nach Worten des Streif-Geschäftsführers "rund 220 000 Euro für ein 125 Quadratmeter großes Haus samt Keller und Grundstück" hinlegen müssen."Bis Weihnachten sind die ersten Häuser bewohnt"

Die Vermarktung sei bereits angelaufen. Vette gibt sich zuversichtlich. "In zwei Monaten rollt der erste Bagger für die Erschließungsarbeiten an, bis Weihnachten dieses Jahres sind die ersten Leute in ihren Häusern, und in den nächsten zwei Jahren wird der Großteil des Geländes vermarktet sein." Falls nicht, greifen Rücktrittsklauseln: Wird binnen der nächsten zwei Jahre nicht mit der Erschließung begonnen, wird der Grund an die Calluna GmbH rückübertragen. Doch daran möchte derzeit keiner denken. Und über den Kaufpreis für das Gelände möchte keiner sprechen. Heinz Weber, der zudem Vorsitzender des Gewerbevereins Gerolstein ist, lobt die Investitionsbereitschaft: "Es geht hier um ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund zehn Millionen Euro, das nicht zuletzt Arbeitsplätze schafft und erhält." Zudem ist er sich sicher, dass die Gerolsteiner Geschäftsleute und Gastronomen von den "Neubürgern" profitieren werden. Ins gleiche Horn stößt Rathauschef Matthias Pauly: "Wir haben gerne unsere Unterstützung für dieses zukunftsträchtige Projekt gegeben, weil wir uns dadurch positive Effekte für die Stadt und das Gerolsteiner Land erhoffen." "Und das Hotel", fügt Ottowitz hinzu, der durch das Wohngebiet und die neuen Gäste auch keinen "Durchgangsverkehr" oder einen Verlust der Exklusivität des Hauses befürchtet. Das sieht auch Calluna-Geschäftsführer Weber so und meint: "Wenn die Resonanz jemals zum Problem im Hotel werden würde, würden wir rasch über einen Anbau nachdenken."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort