Gutachten als Gesprächsgrundlage

Nächste Runde der Gespräche über eine mögliche Fusion der Kreissparkassen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel: Die Delegationen aus den beiden Kreisen treffen sich heute in Bitburg.

 Allein weiter auf dem Weg nach oben oder künftig zusammen mit Bitburg-Prüm? Noch ist über die weitere Zukunft der Kreissparkasse Vulkaneifel nicht entschieden.TV-Foto: Stephan Sartoris

Allein weiter auf dem Weg nach oben oder künftig zusammen mit Bitburg-Prüm? Noch ist über die weitere Zukunft der Kreissparkasse Vulkaneifel nicht entschieden.TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun/Bitburg-Prüm. Grundlage der heutigen Gesprächs-Runde über eine mögliche Fusion der Kreissparkassen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel in Bitburg ist das in Auftrag gegebene Gutachten des Sparkassen- und Giroverbands Rheinland-Pfalz, das mittlerweile vorliegt. Es wurde in dieser Woche in den jeweiligen Verwaltungsräten vorgestellt und diskutiert. Nach Informationen des Trierischen Volksfreunds kommen die Fachleute in ihrer Expertise eindeutig zu dem Ergebnis, die Fusion zu befürworten. In dem Gutachten geht es unter anderem darum, die Vor- und Nachteile einer Verschmelzung zu untersuchen sowie herauszufinden, ob es von den Bilanz-Zahlen her Hindernisse gibt.Der Bitburger CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen wollte sich zum Stand der Dinge nicht äußern. "Kein Kommentar" hieß es auf TV-Anfrage lapidar. Umso auskunftsfreudiger ist der Vorsitzende der Vulkaneifeler SPD-Kreistagsfraktion und Dauner Stadtbürgermeister, Wolfgang Jenssen. Details aus dem Gutachten darf und will er nicht verraten, aber seine Einschätzung der von den Experten des Sparkassen- und Giroverbands vorgetragenen Fakten ist klar: "Es war nichts dabei, was meine Haltung gegen die Fusion der Sparkassen geändert hat." Eifel-Genossen beraten gemeinsam

Zwar sei die Kreissparkasse Vulkaneifel die kleinste Sparkasse im Land, aber in Sachen Ertragsstärke in Rheinland-Pfalz ganz weit vorn. Ein Grund mehr für Jenssen, sich gegen einen Zusammenschluss auszusprechen: "Zurzeit spricht nichts dafür." Über das weitere Vorgehen wollen die SPD-Kreistagsfraktionen beider Kreise nach dem Verlauf der heutigen Gesprächsrunde in Bitburg beraten. Zum weiteren Verlauf wagt Jenssen eine Prognose: Auf die Frage, ob er davon ausgeht, dass in der regulären letzten Sitzung des Kreistags vor der Sommerpause am 16. Juni über eine Fusion entschieden wird, antwortet er mit einem klaren "Nein". Sollte er mit dieser Vorhersage danebenliegen, will Jenssen wieder das Thema "Bürgerentscheid" ins Gespräch bringen: "Ich werde alles dafür tun, dass eine Entscheidung pro Fusion, die weder dem Kreis noch der Bank noch den Bürgern des Kreises Vulkaneifel etwas bringt, verhindert wird." Aber auch in den Fraktionen des Kreistags Bitburg-Prüm grummelt es. Zwar rechnet man damit, das CDU-Kreisvorsitzender Michael Billen die Unions-Fraktion auf Fusionskurs bringen könnte, doch besonders im Lager der SPD bringt man für die Verschmelzung kaum Verständnis auf. Im Gegenteil: Die Fraktionsspitze versucht immer wieder, auf Sinnlosigkeit sowie unnötige Hast und Eile aufmerksam zu machen. Zudem pfeifen die Spatzen in Bitburg und Umgebung schon längst von den Dächern, dass Landrat Roger Graef (CDU), ebenso wie sein Dauner Amtskollege Heinz Onnertz von einem Zusammenschluss überhaupt nichts hält. Graef ist außerdem nach wie vor verschnupft, weil es Michael Billen im Juni 2007 quasi in letzter Sekunde gelungen ist, die schon sicher geglaubte Fusion mit der Sparkasse Trier aus den Angeln zu heben.

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