Gute Noten für Touristiker der Region

Gerolstein/Wittlich/Morbach/Thalfang · Beim sogenannten Mystery Check, einer anonymen Überprüfung der Touristinformationen im Land, hat es die Region vier Mal unter die ersten zehn geschafft: Die Einrichtung des Gerolsteiner Lands hat den zweiten Platz belegt, Thalfang den dritten. Morbach und Wittlich landeten auf Platz fünf und neun.

 Ob im Sommer oder im Winter – Im Gerolsteiner Land gibt es viel zu sehen. Wanderfreunde wie hier Inge Marx, Martin, Christa und Rudolf Meyer sowie Josef Marx (von links) können sich zudem auf einen guten Service verlassen. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Ob im Sommer oder im Winter – Im Gerolsteiner Land gibt es viel zu sehen. Wanderfreunde wie hier Inge Marx, Martin, Christa und Rudolf Meyer sowie Josef Marx (von links) können sich zudem auf einen guten Service verlassen. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Gerolstein/Wittlich/Morbach/Thalfang. Bei rund 30 000 Anfragen ist es schwierig, den "Mystery Checker" ausfindig zu machen. Denn der gibt seine wahren Absichten natürlich nicht preis. Und trotzdem gibt es Kriterien, die den Kreis der Verdächtigen einschränken. Der Mystery Checker will es in der Regel nämlich ganz genau wissen. "Normalerweise sind diese Anfragen immer sehr gezielt und deshalb auch auffällig", sagt Astrid Petry von der Touristinformation Gerolsteiner Land, "aber diesmal haben wir es tatsächlich nicht herausgefunden." Welche Anfragen also im Auftrag des Tourismus- und Heilbäderverbands Rheinland-Pfalz (THV) gestellt wurden, um die Servicequalität der Gerolsteiner zu testen, lässt sich vor Ort nicht mehr ermitteln. Muss auch nicht sein. Denn offensichtlich wurde in Gerolstein alles richtig gemacht.
So hat die dortige Touristinformation beim landesweiten Qualitätstest den zweiten Platz belegt. Besser abgeschnitten hat nur die Einrichtung in Leinsweiler (Landkreis Südliche Weinstraße).
145 der insgesamt 300 rheinland-pfälzischen Touristinformationen wurden überprüft - und zwar in erster Linie in Form von anonymen Telefon- und E-Mail-Anfragen. Platzierungen gibt es nur für die besten zehn Einrichtungen; eine Rückmeldung, wie sie ihre Aufgaben erledigt haben, erhalten alle.
"Natürlich ist ein solcher Test immer nur eine Momentaufnahme", sagt Petry. "Schließlich steht und fällt alles mit dem Team." Doch sei die Gerolsteiner Touristinformation auch bei den vergangenen beiden Mystery Checks 2005 und 2006 unter den ersten zehn Plätzen gewesen, so dass sich das Team in seiner Leistung durchaus bestätigt sehe.
"Stolz und froh" ist auch Klaus Hepp von der Touristinformation Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf. Sein Team hat den dritten Platz belegt und gehört damit zu den drei Gemeinden, die laut Wirtschaftsministerin Eveline Lemke nicht nur hervorragend, sondern "herausragend" abgeschnitten haben.
"Wir sind froh über das ausgezeichnete Ergebnis, denn die Verbesserung der Servicequalität in Rheinland-Pfalz ist ein wichtiger Faktor für zufriedene Gäste", sagt Lemke, die sich auch deshalb freut, weil ihr Ministerium den 20 000 Euro teuren Test zu 77 Prozent bezuschusst.
Während Lemke in ihrem Job als Ministerin erst auf ein paar Monate zurückblicken kann, ist Karl-Heinz Erz in seinem Beruf längst ein alter Hase. "Eine Kollegin und ich sind bereits seit 30 Jahren im Geschäft", sagt der Chef der Touristinformation Morbach, "und deshalb zählt zu unseren Stärken sicherlich, dass wir ein sehr erfahrenes Team sind." Beim Test des THV hat Morbach den fünften Platz belegt - ein Ergebnis, mit dem Erz erwartungsgemäß "sehr zufrieden" ist.
Ähnlich geht es den Kollegen der Moseleifel Touristik in Wittlich, die auf Platz neun vertreten sind. "Wir freuen uns, dass wir uns mit unserem kleinen Team vor Städten wie Mainz, Koblenz oder Trier platzieren konnten", sagt Karsten Mathar, Geschäftsführer der Einrichtung von Wittlich-Land und -Stadt. Und wie hat nun Trier abgeschnitten? Jenseits der ersten zehn Plätze gebe es kein Ranking mehr, aber "wir liegen im Durchschnitt", sagt Hans-Albert Becker, Chef der Touristinformation Trier Stadt und Land, der mit dem Ergebnis ebenfalls "im Großen und Ganzen sehr zufrieden" ist. "Wir haben ein paar sehr gute Bewertungen dabei, aber auch ein paar mittelmäßige", fügt er hinzu.
Die Trierer Touristinformation gehört zu den 91 Geschäftsstellen, die nicht nur telefonisch und per E-Mail, sondern auch vor Ort getestet wurden. Und genau da ist für Becker der Knackpunkt. So sei nämlich bemängelt worden, dass es keine Besuchertoilette gebe. Dafür habe es dann die Note sechs gegeben, erklärt Becker. Und das, obwohl im Umfeld ausreichend Bedürfnisanstalten vorhanden seien. "Die öffentliche Toilette beim Simeonstift ist gerade mal 40 Meter entfernt."

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