Gute Visitenkarte für die Kreisstadt

Zum Abschluss der Dauner Kirmes sind am Mittwoch noch einmal viele Tausend Gäste in die Stadt geströmt, angelockt vom großen Laurentiusmarkt. Die Veranstalter des größten Volksfests der Vulkaneifel ziehen eine durchweg positive Bilanz nach fünf Tagen Kirmes. Anders bei den Schaustellern: Sie spüren deutlich die Wirtschaftskrise.

Daun. "Daun hat sich mit seiner Kirmes in diesem Jahr richtig gut verkauft", stellt Wolfgang von Wendt, Mitorganisator des Volksfests und Geschäftsführer des Gewerbe- und Verkehrsvereins, nach fünf Tagen Laurentiuskirmes zufrieden fest. Für ihn ist das große Volksfest eine "gute Visitenkarte" für die Stadt. "Ich habe einen erstaunlichen Zuspruch festgestellt, auch an den traditionell eher besucherschwachen Tagen." Ein weiterer Erfolgsgarant: "Dass das Wetter so gut mitgespielt hat, war natürlich auch hilfreich." Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen ist ebenfalls "sehr zufrieden" mit der Laurentiuskirmes 2009. "Wenn man nur die Menschenmengen beim Laurentiusmarkt nimmt - das war schon bemerkenswert. Die Kirmes war ein voller Erfolg für die Stadt", bilanziert Jenssen. Bei der Eröffnung des Volksfests am Samstag hatte der Stadtbürgermeister gehofft, dass der heilige Laurentius, dessen Statue seit kurzem den gleichnamigen Platz ziert, für gutes Wetter sorge und "seinen Schirm über uns" halte. "In dieser Hinsicht hat uns der Namenspatron unserer Kirmes nicht enttäuscht und einen guten Einstand hingelegt", freut sich Jenssen.

Die Schausteller ziehen jedoch insgesamt eine eher negative Bilanz. Die Wirtschaftskrise mache sich bemerkbar, sagen die meisten. "Natürlich ist es kein Vergleich mehr zu vor 20 Jahren", sagt auch Ruth Latz, die das Kinderkarussell "Schatzinsel" besitzt. "Trotzdem sind wir ganz zufrieden", auch wenn sie an ihrem Fahrgeschäft merken würde, dass immer weniger Kinder geboren werden.

Als ganz schlecht empfindet Rike Luxem das Geschäft. "Auf der Dauner Kirmes ist es für uns in den vergangenen fünf Jahren immer schlechter geworden", sagt Luxem über ihren Stand, an dem Kinder mit Pfeilen auf Luftballons werfen. "Die Leute haben kein Geld mehr", ist sie sich sicher. "Und woran wird als Erstes gespart?", fragt sie und liefert die Antwort gleich mit: "Am Vergnügen!"

Auch zahlreiche andere Schausteller merken, dass die Besucher immer mehr auf ihre Finanzen achten. Es kämen zwar viele Menschen, diese würden aber nur wenig Geld ausgeben. Andere wiederum sehen einen Vorteil der Laurentius-Kirmes aber darin, dass sie am Anfang des Monats ist. Das sei immerhin noch besser als am Monatsende, wo niemand mehr Geld übrig habe.

"Zufriedenstellend" lautet Beate Sonniers Fazit. Mit ihrem Losstand war sie zum ersten Mal in Daun vertreten. "Hier ging es eigentlich, auch wenn es im Ganzen schlechter geworden ist", sagt sie. Als Vorteil empfindet sie, dass die Dauner Kirmes noch zwei Tage länger gehe als die meisten anderen. Dienstag und Mittwoch seien noch zahlreiche Gäste gekommen. Sonnier: "Man darf ja auch nicht alles schwarzreden."

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