Geschichte Hans Mühlhaus und die Sage vom versunkenen Schloss

SCHALKENMEHREN/DARSCHEID · Wie ein Darscheider die Erinnerung an eine Überlieferung wachhielt.

Hans Mühlhaus und die Sage vom versunkenen Schloss
Foto: ARCHIV-FOTO: SV DARSCHEID

Wenn man in Weinfeld eine Runde ums Maar mit seinem geheimnisvollen Schimmer wandert, scheinen sie noch immer herauszuschauen aus den Maarfluten, die Zinnen des versunkenen Schlosses, wie eine der Sagen berichtet. Aber heute sind die Inhalte dieser Legende teilweise vergessen. Dabei ist die Sage seit jeher mit Weinfeld und seinem Totenmaar verbunden.

Hans Mühlhaus, Dorfschulmeister von Darscheid, Forscher, Historiker, Autor, Vereinsgründer, Vogelfreund, Kulturbewahrer hat diese Sage vom versunkenen Schloss wie einige niedergeschrieben, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Diese Heimatgeschichte wollte er der Nachwelt erhalten. Er wählt die Überschriften: „Vom versunkenen Schloss/Eine Sage und was dahintersteckt.“

Mühlhaus lebte von 1902 bis 2000. Mit Gertrud Schmitz nahm er ein echtes Darscheider Mädchen zur Frau. Kulturelles wurde bei ihm großgeschrieben. Er hat nicht nur Schulunterricht gehalten, sondern brachte sich ins Darscheider Dorfleben ein. Er war ein Kümmerer. Noch heute erinnern sich die älteren Dorfbewohner an sein „Ein Heimatjahrbuch aus der Vulkaneifel für Darscheid“, in dem er Lokalgeschichten und Ereignisse festhielt, die heute noch Gesprächsstoff im Ort sind; wie zum Beispiel „Erinnerungen an Helemanns Mattes und seinen 80. Geburtstag, die alte und die neue Kirche mit deren Fenster, die Pfarrherrn der Pfarrei Darscheid, das alte „Bezberhaus“ im Ort, Allscheid, das tote Dorf im Alfbachtal, Oberförster Simon Wolf oder „Pfafenheck“, das Vogelschutzgehölz mit Waldlehrpfad. 

Aber er beschäftigte sich auch mit überörtlichen Besonderheiten wie dem Steinring auf der Steineberger Ley. 34 Jahre war Mühlhaus an der Dorfschule tätig, wo heute die Kreissparkasse steht.

 Auch als Pensionär ist er mit Leib und Seele Darscheider geblieben. Die Vogelschutzgruppe in Darscheid wurde von Mühlhaus gegründet, der auch dafür sorgte, dass eine Vogelhecke und ein Vogelwäldchen angelegt wurden, um den gefiederten Freunden zu helfen.

Weiterhin hat er den Sauerbrunnen, den Drees, gestaltet. Es waren arme Zeiten, und Mühlhaus ließ Himbeeranlagen anlegen. Die Früchte wurden gewinnbringend verkauft und linderten die Not hier und dort wo kein „Notgroschen“ vorhanden war. Wenn es um Gemeinschaft ging, war der Lehrer stets bei den Führungskräften wie bei der Gründung des Sportvereins (SV) Darscheid im Jahr 1950, in dem er den Schriftführerposten übernahm. An seinem 90. Geburtstag wurde er zum Ehrenbürger seines Heimatortes ernannt. 1982 wurde Hans Mühlhaus die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen.

 Lehrer Hans Mühlhaus (linkes Foto) aus Darscheid ist von der Gemeinde 1993 zum Ehrenbürger ernannt worden. Auch über das Weinfelder Maar und seine Sagen – hier auf einem alten Foto (Foto rechts) – hat er recherchiert und geschrieben.

Lehrer Hans Mühlhaus (linkes Foto) aus Darscheid ist von der Gemeinde 1993 zum Ehrenbürger ernannt worden. Auch über das Weinfelder Maar und seine Sagen – hier auf einem alten Foto (Foto rechts) – hat er recherchiert und geschrieben.

Foto: Schlimpen

Viele Sagen und Erinnerungen hat Mühlhaus schriftlich festgehalten: Neben der Sage von dem versunkenen Schloss, das einst hier gestanden hat, ist da die Sage vom Pilatusfelsen, von dem hinab der unglückselige römische Statthalter, der nicht zur Ruhe kam, sein Leben beendete.

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