Harte Kriterien für den Eifelsteig

Große Hoffnungen, viel Arbeit und hohe Investitionen stecken im Aufbau des Eifelsteigs durchs Gerolsteiner und Hillesheimer Land. Damit das höchste internationale Gütesiegel für den Wanderweg erreicht wird, müssen viele Kriterien erfüllt werden. Jeder Kilometer Eifelsteig kostet 1000 Euro. Nach der Eröffnung im Mai sollen die Gästezahlen um 20 Prozent steigen.

Hillesheim/Gerolstein. Der Eifelsteig bedeutet für die Organisatoren zuerst einmal Zahlen über Zahlen. In jeder Touristinfo entlang der 290 Kilometer langen Strecke von Aachen bis Trier füllt der Premium-Wanderweg mehrere Ordner. Manfred Schmitz hat die 27,1 Kilometer durch Hillesheimer Land von Mirbach bis Niederbettingen und Hans-Peter Böffgen die 25,6 Kilometer durchs Gerolsteiner Land von Roth bis Neroth im Blick. Seit gut einem Jahr laufen die intensiven Planungen. Die Touristiker sagen: "Ohne die Hilfe der Mitstreiter vom Eifelverein wäre es nicht zu schaffen gewesen."Jeder Meter wurde begutachtet, jede Aussicht bewertet und jede Rastbank fotografiert sowie mit GPS-Daten erfasst. Ein Mammutprojekt. Doch die Ergebnisse können sich sehen lassen. Schmitz berichtet: "Das Bolsdorfer Tälchen und den Wasserfall einzubinden war ein Muss. Zudem haben wir das Glück, dass die Route durch die Orte Niederehe, Kerpen und Hillesheim führt." Für Böffgen bereitete die Einbindung der Brunnenstadt Probleme: "Wir mussten den Wechsel von der Munterley zur Löwenburg schaffen. Ganz knapp konnten die vielen Kriterien eingehalten werden." Dafür biete die Route durchs Gerolsteiner Land auf dem ersten Abschnitt von Roth bis Gerolstein viele Fernblicke und der zweite Teil bis Neroth mit Dietzenley und Nerother Kopf viel Wald. 108 Wegweiser werden aufgestellt, und in Neroth wird eine Treppe gebaut.Strecke vom Wasserfall bis Niederehe hatte ihre Tücken

Im Hillesheimer Land (161 Wegweiser) waren mehr Investitionen nötig. In der Ortslage Dohm müssen noch Fußwege angelegt werden, weil innerorts laut Richtlinien nicht mehr als 150 Meter ohne Bürgersteig sein dürfen. Auch die Strecke vom Wasserfall bis Niederehe hatte ihre Tücken. Ein Teil verläuft entlang des Kalkeifel-Radwegs. Da aber außerorts nur maximal 1200 Meter am Stück befestigt sein dürfen, muss jeder Meter mehr alternativ als Wanderweg mit Naturmaterialien angelegt sein. Schmitz und Böffgen: "Es ist gut, dass die Qualitätsrichtlinien so strikt beachtet werden. Dann wird auch nichts verwässert." Mit der Anerkennung des international gültigen Siegels als Qualitätswanderweg erhoffen sich die Touristiker eine Steigerung der Gästezahlen um 20 Prozent. Schmitz: "Wir halten uns da an die Zahlen anderer Steige." Der Zuwachs würde für Hillesheim 4000 Übernachtungsgäste und für Gerolstein 10 000 mehr ausmachen. Böffgen rechnet vor: "Bleibt jeder drei Tage mal 73 Euro, wäre das für die zwei VGen ein Umsatzplus von gut drei Millionen Euro." Jeder Kilometer Eifelsteig wird mit 1000 Euro Kosten veranschlagt. Die Kommunen hoffen auf eine Landesförderung von 70 Prozent. Am 1. Mai soll die Eröffnung sein.

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