Jugendarbeit Talentschmiede Haus der Jugend: Gerolsteiner Jugendliche produzieren eigene Songs mit neuer Band „Youthless“

Gerolstein · Ausgezeichnete Idee mit tollen Ergebnissen: Jugendliche haben mithilfe professioneller Musikproduzenten im HdJ eigene Songs verwirklicht. Potenzial? Aber hallo!

 Abschluss eines schönen Projekts: Alle Teilnehmer der "Dawqs Academy" gemeinsam auf der Bühne der Hauses der Jugend in Gerolstein.

Abschluss eines schönen Projekts: Alle Teilnehmer der "Dawqs Academy" gemeinsam auf der Bühne der Hauses der Jugend in Gerolstein.

Foto: Nowakowski Vladi

Heute ist es die kleine Bühne im Haus der Jugend, morgen vielleicht schon Auftritte in angesagten Clubs und auf Festivals. In dem, was Jugendpflegerin Anne Schmitz und Schulsozialarbeiterin Petra Schmidt im vergangenen November als Freizeit-Projekt angestoßen hatten, sehen einige der Teilnehmer sogar eine Chance für ihre Zukunft.

Der Plan: Man bringe musikbegeisterte Jugendliche mit professionellen Produzenten zusammen, beschaffe mit Hilfe von Sponsoren Instrumente, Soft- und Hardware, richte einen Raum dafür ein und lasse sie machen. Unterstützung kam zudem vom Förderprogramm „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Resonanz auf das Angebot sei so groß gewesen, dass eine Warteliste eingerichtet werden musste, berichtet Anne Schmitz. „Wir werden nach den Herbstferien neue Workshops anbieten.“

Wie die Jugendlichen in Gerolstein sich in „Youthless“ eingebracht haben

Nach sieben Monaten harter Arbeit an den Songs wurde es Zeit, die Ergebnisse zu präsentieren. Und die haben es, es lässt sich nicht anders sagen, in sich: die Kompositionen und die Produktion sind radiotauglich, gehen ins Ohr und in die Beine. „Die Kids haben alles, was man dazu braucht“, sagt Dominik Rolke, einer der beiden Produzenten. „In der Gruppe sind Instrumentalisten, Sänger, gute Performer und Jugendliche, die Schlagzeug-Beats programmieren können.“ Aber auch für das Design rund um die im HdJ Gerolstein entstandene Band „Youthless“ ist gesorgt: „Wir haben das Plattencover und das Logo auf einem iPad gestaltet, erzählen Kimberly Koch und Alex Schmitz.

Insgesamt seien rund 15 Jugendliche an dem Projekt beteiligt gewesen, berichtet Florian Heitmann vom Produzenten-Team aus Koblenz und Mayen. „Das war der harte Kern, allesamt haben sie die technische Seite gelernt. Doch die Kreativität war bereits vorhanden.“ Außerdem, sagt Heitmann nach dem Konzert, war schön zu sehen, dass im Laufe der Zeit neue Freundschaften im Team entstanden seien. „Ich glaube, viele der Teilnehmer hatten vor dem Projekt gar nicht so viel miteinander zu tun. Das ist jetzt anders.“

Schaffen Dimitrii und Denzel den Sprung von Gerolstein ins Musikgeschäft?

Zwei, die bereits zuvor von einer Karriere als Musiker träumten und das Angebot im Haus der Jugend begeistert angenommen haben, wollen den Weg weiter beschreiten. Dimitrii Wittenbeck und Denzel Adebo sind entschlossen, nun eine eigene Produktion zu verwirklichen und zu veröffentlichen. „Musik ist unser Lebensinhalt“, sagt Denzel. „Durch dieses Projekt habe ich entdeckt, dass ich ein Talent dazu habe, Texte zu verfassen.“ Dimitrii, genannt Dima, nickt: „Wir haben bei mir zu Hause ein paar Sachen probiert. Durch das Angebot, die vorhandene Technik hier im Haus der Jugend auch in Zukunft zu nutzen, können wir den nächsten Schritt machen und professionell an unseren Songs arbeiten.“

Das sei auch zu den Öffnungszeiten des Hauses der Jugend problemlos möglich, sagen Jugendpflegerin Anne Schmitz und und Schulsozialarbeiterin Petra Schmidt. Das Konzept sei auf jeden Fall ausbaufähig, sagen die Produzenten Florian Heitmann und Dominik Rolke, die für ihre Arbeit mit dem Rapper „Sokol“ Gold- und Platin-Auszeichnungen erhalten haben. „Eigene Songs sind eine Möglichkeit, sich ausdrücken. Und, wie man sieht, schlummern überall verborgene Talente.“ Sie würden das Angebot auf jeden Fall weiter aufrechterhalten. „Das hat kreatives Potenzial und bringt den Jugendlichen auf jeden Fall mehr, als einmal jährlich ins Phantasialand zu fahren. Das machen die Häuser der Jugend ja alle gerne.“

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