Heiße Phase wegen großer Kälte

Schnee und eisiger Frost im zweistelligen Minusbereich haben Deutschland derzeit im Griff, und das hat Folgen. Wer nicht richtig vorgebeugt hat, kann Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung bekommen, oder die Heizung fällt aus. Sanitär- und Heizungsfirmen haben so viel Arbeit wie sonst selten.

Daun. Der Dauer-Frost sorgt dafür, dass die Mitarbeiter von Sanitär- und Heizungsfirmen derzeit ins Schwitzen kommen. Viele Wasserleitungen sind eingefroren und Heizungen sind den Dauerbelastungen nicht gewachsen und fallen aus. Über Arbeitsmangel brauchen deshalb auch die Monteure der Firma Hilgers aus Daun nicht zu klagen. "Geplatzte oder zugefrorenen Wasserleitungen, gerade in älteren Häusern, wo keine Dämmung vorhanden ist, haben wir zurzeit häufig. Auch Heizungsstörungen gibt es viele. Schon vor der Frostperiode haben übrigens viele Leute aus Vorsicht angerufen, damit wir prüfen, ob ihre Wasserleitungen genug isoliert und gedämmt sind", erzählt Kundendiensttechniker Stefan Annen.

Werner Häb, Chef von "HS Heizung & Sanitär", berichtet, dass "wir die normale Arbeit derzeit gar nicht gemacht bekommen". Die aus den Frost resultierenden Aufträgen dominierten das Geschäft, vier Kundendienst-Monteure seien ständig auf Achse. Häb: "Es gibt sehr viele Rohrschäden durch den Frost, weil Thermostate nicht aufgedreht waren oder Heizungen nicht laufen. Das ist besonders oft in Häusern der Fall, die leer stehen und wo nicht nachgeschaut wird oder nicht daran gedacht wurde. Bei den Heizungen ist es so: Je länger sie laufen müssen, desto mehr Störungen gibt es. Wir haben momentan das Vierfache an Störungen als sonst."

Durch eine gefrorene Wasserleitung wird aber nicht nur die Wasserversorgung unterbrochen, es kann auch zu beträchtlichen Schäden kommen, wenn die kaputte Leitung wieder auftaut. Deshalb müssen exponierte Wasserleitungen, etwa im Hof oder einer Garage, bei Frost geschützt sein, oder durch einen Absperrhahn muss die Wasserzufuhr gesperrt werden. Denn ist die Leitung einmal gefroren, ist sie auch undicht. Stefan Annen befürchtet, dass viele Schäden erst entdeckt werden, wenn das Eis auftaut: "Dann kommen erst viele Platzungen zum Vorschein, und das kann sehr teuer werden."

Besonders gefährdet sind auch nichtgeschützte Wasseruhren. "Wasserzähler, die außerhalb von geschützten Räumen oder in einem Schacht installiert sind, müssen durch Styropor oder Wolle gut isoliert sein. Sonst kommt es zu Einfrierungen und es können Reparaturkosten von 50 Euro entstehen. Wenn wir wissen, dass solche Wasserzähler außerhalb sind, sagen wir den Leuten, dass sie frostsicher gemacht werden sollen", sagt Toni Schmitz, Werkleiter der Verbandsgemeindewerke Daun. Bei den Leitungen der Werke ist nichts zu befürchten. Schmitz: "Bei der Wasserversorgung sind keine Probleme zu erwarten. Alle Wasserleitungen sind frostsicher in 1,20 bis 1,50 Meter Tiefe verlegt worden. Die Abwasserleitungen sind gar nicht betroffen, da in ihnen immer warmes Wasser durchläuft."

Extra Tipps: Es gibt viele grundsätzliche Tipps, wie Probleme im Haus durch Frost in den Wasserleitungen zu vermeiden sind. Neben einer guten Isolierung sollen alle Fenster im Keller geschlossen sein, beziehungsweise kaputte Fenster in Kellerräumen repariert sein, Boiler etwa auf dem Dachboden sollen ebenfalls gegen Kälte geschützt werden, Wasserleitungen in Kleingartenanlagen und Wochenendhäusern sollten schon vor der Frostperiode sorgfältig entleert worden sein und Wasserhähne bei entleerten Gartenleitungen geöffnet sein, um ein Anfrieren der Dichtungen zu verhindern.

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