Herbert Schneiders gewinnt erneut das Direktmandat

Der Landkreis Vulkaneifel bleibt schwarz: Herbert Schneiders (CDU/57) hat das Direktmandat im Wahlkreis 20 klar gewonnen. Es ist seine vierte "Titelverteidigung". Auch die CDU bleibt stärkste Kraft im Kreis: Sie erreicht trotz Verlusten 42,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung klettert leicht von 59,4 auf 60,7 Prozent.

Daun/Gerolstein. Das Ergebnis ist deutlich: CDU-Direktkandidat Herbert Schneiders hat mit 39,5 Prozent der Erststimmen seine Konkurrenz abgehängt. Er zeigte sich sowohl mit CDU-Ergebnis im Kreis (42,9 Prozent) als auch der Verteidigung des Direktmandats "sehr zufrieden". Dieses hat er seit 1991 stets gewonnen.

"Die CDU-Hochburg ist verteidigt worden", stellte der Dauner zufrieden fest. Besonders hob er hervor, dass der Abstand zur SPD-Direktkandidatin Astrid Schmitt "trotz der Unterstützung für sie durch Landrat Heinz Onnertz" gehalten worden sei. Dass er bei den Erststimmen schlechter abschnitt als 2006, sah Schneiders in der Konstellation der Direktkandidaten begründet. So sei beispielsweise der FDP-Bewerber ein ehemaliger CDU-Mann, ein Umstand, den "man nicht außer Acht lassen darf", sagte Schneiders.

Gegenüber der 2006er-Wahl hat Schneiders 6,2 Prozent der Stimmen eingebüßt, sein Vorsprung vor den fünf anderen Kandidaten ist dennoch beachtlich. Die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt musste ebenfalls Federn lassen (- 6,8 Prozent) und kam nur auf 33,8 Prozent. Alle anderen Direktkandidaten strichen nur einstellige Prozentzahlen ein.

Schmitt zeigte sich erwartungsgemäß enttäuscht über ihr persönliches Abschneiden. Sie sagte: "Es zahlt sich vieles, was man macht, offensichtlich nicht aus." Sie geht davon aus, an Grüne und FWG Erststimmen verloren zu haben. In einem weiteren Erklärungsversuch brachte sie das Gesamt-Landesergebnis ein. Sie sagte: "Man kann nicht gegen den Landestrend das Direktmandat gewinnen." Und der hat der SPD knapp zehn Prozent Stimmenverlust eingebracht. Noch ein wenig mehr (10,8 Prozent) haben dafür die Grünen hinzugewonnen. Für die anstehenden Koalitionsverhandlungen geht Schmitt, die dem SPD-Landesvorstand angehört, davon aus, dass die Grünen "entsprechend stark auftreten" werden.

Grünen-Direktkandidat Eckard Wiendl, der zum ersten Mal angetreten ist und mit 9,6 Prozent der Erststimmen das bisher beste Ergebnis für seine Partei bei Landtagswahlen erreicht hat, sagte: "Das ist bedeutend mehr, als wir erwartet hatten, sowohl bei den Erst- als auch den Zweitstimmen."

Natürlich, so Wiendl, habe Japan eine Rolle gespielt, "aber nicht nur". Auch das Thema Lavaabbau hat seiner Meinung nach zum guten Ergebnis beigetragen. Er sagte: "Wir haben uns in dieser Frage klar positioniert gegen einen weiteren Raubbau an unserer Landschaft. Darauf sind wir oft angesprochen und nun auch dafür honoriert worden."

Enttäuschung bei FDP und FWG

 Zuversicht, die sich bestätigt hat: CDU-Direktkandidat Herbert Schneiders wirft mit einem Lächeln auf den Lippen seinen Stimmzettel im Wahllokal im Regina-Protmann-Haus in Daun ein. TV-Foto: Helmut Gassen

Zuversicht, die sich bestätigt hat: CDU-Direktkandidat Herbert Schneiders wirft mit einem Lächeln auf den Lippen seinen Stimmzettel im Wahllokal im Regina-Protmann-Haus in Daun ein. TV-Foto: Helmut Gassen



Ansonsten gab es lange Gesichter bei den Kandidaten. Bei der FWG, die erstmals bei der Landtagswahl antrat und auch im Kreis erstmals eine Kandidatin stellte, wurden die Ziele nicht erreicht - weder auf Landesebene noch im Kreis. So sagte Direktkandidatin Karin Pinn (7,6 Prozent), die hinter Schneiders und Schmitt an dritter Stelle landen und mehr als zehn Prozent erreichen wollte: "Ich habe nicht eingeschätzt, dass die weltpolitischen Ereignisse so durchschlagen." Das Landesergebnis zeige ihr, "dass wir noch viele Lücken haben". Sie sagte aber auch: "In der Eifel sind wir gut aufgestellt. Hier werden wir bereits als wichtige kommunalpolitische Größe wahrgenommen."

Bei FDP-Direktkandidat Marco Weber herrschte Fassungslosigkeit ob des Scheiterns seiner Partei an der Fünf-Prozent-Hürde. Er sagte: "Das hätte ich nie und nimmer gedacht." Mit dem eigenen Ergebnis (5,9 Prozent) zeigte er sich "zufrieden", da er erstmals angetreten ist.

Die rote Laterne bildete Ulrich Meyer von den Linken, der 3,5 Prozent erreichte. Er sagte: "Ich habe zwar mit 4 bis 4,5 Prozent gerechnet, aber immerhin habe ich noch ein halbes Prozent mehr als meine Partei im Kreis bekommen. Zumindest ein kleiner persönlicher Erfolg."

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