Hermann-Josef Plum gibt die Leitung der Kevelaer-Wallfahrt auf

Mirbach/Jünkerath · Das Programm der diesjährigen Eifeler Wallfahrt nach Kevelaer am 28. Juni steht. Danach gibt Hermann-Josef Plum aus Mirbach nach 19 Jahren die Leitung der Kevelaer-Wallfahrt ab - aus gesundheitlichen Gründen. Das könnte das Ende einer vor mehr als einem Jahrhundert begonnenen Tradition bedeuten. Doch Plum hofft noch auf einen oder mehrere Nachfolger.

 Hermann-Josef Plum. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Hermann-Josef Plum. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Mirbach/Jünkerath. "Mir tut es sehr leid, dass ich aufhören muss, und der Gedanke, dass es ab dem nächsten Jahr vielleicht keine Eifeler Wallfahrt nach Kevelaer mehr geben könnte, schmerzt mich schon heute", sagt Hermann-Josef Plum. Dabei hat der 60-jährige Elektromeister im Ruhestand allen Grund, das zeitaufwendige Ehrenamt aufzugeben. Denn nach dem Pontifikalamt mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann am 22. Juni 2013 mit 650 Pilgern aus dem Dekanat Vulkaneifel in Kevelaer zum 100. Geburtstag der Wallfahrt, erlitt Plum in der Sakristei der Basilika einen Herzinfarkt - seinen zweiten. Es folgten Krankenhausaufenthalte und Operationen. "Nein, ich habe noch nicht zu meiner früheren Form zurückgefunden", bedauert er. Zwar hat er die diesjährige Wallfahrt wieder auf die Beine gestellt und steht einem oder mehreren Nachfolgern einweisend zur Verfügung - "doch es ist endgültig, ich höre auf", betont er.
Die 1913 von mehreren Männern aus Jünkerath und Umgebung - darunter Plums Großvater Peter Keul aus Auel - ins Leben gerufene Wallfahrt der "Eifeler Kevelaer-Bruderschaft Jünkerath" lernte der aus Jünkerath stammende Plum als Achtjähriger kennen. "Da durfte ich in Begleitung meiner Mutter zum ersten Mal mitfahren", erinnert er sich.
Aus der Geschichte der Wallfahrt berichtet Plum, dass die erste eine Fußwallfahrt mit 643 Teilnehmern war und dass der Musikverein Dahlem (Kreis Euskirchen) von Anfang an mit von der Partie war. In den vier Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg fuhren die Pilger mit Sonderzügen nach Kevelaer, schließlich mit Regelzügen.
Seit 1996 gibt es auf Initiative von Plum die eintägige Buswallfahrt anstelle der zweitägigen Zugpilgerreise. Und die steht nun vor dem Aus. Es sei denn, es findet sich ein Einzelner oder ein Team von mehreren, die die Organisation der Eifeler Kevelaer-Wallfahrt fortan übernehmen. bb
Extra

Die Wallfahrt der Eifeler Kevelaer-Bruderschaft Jünkerath ist am Samstag, 28. Juni. Nach der Ankunft in dem Marienwallfahrtsort am Niederrhein stehen zunächst eine Andacht im "Forum" und der Kreuzweg im Park oder in der Kerzenkapelle auf dem Programm. Die Pilgermesse in der Basilika ist um 13.45 Uhr, der Abschied vom Gnadenort um 16 Uhr, die Heimreise um 16.45, also mehr als zwei Stunden früher als bisher. bb Kontakt und Info: Hermann-Josef Plum, Mirbach, Telefon 06593/8269.

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