Higis wächst, Bohn strahlt

HILLESHEIM. Das Existenz- und Gründerzentrum Higis im Industrie- und Gewerbepark (IGP) der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim in Wiesbaum wird für rund 1,3 Millionen Euro um 1300 Quadratmeter erweitert. Mindestens zwei neue Firmen siedeln sich an, 15 bis 20 Arbeitsplätze sollen entstehen.

"Wenn die beantragten Zuschüsse aus Mainz bewilligt sind, werden wir das Higis durch einen Neubau von rund 1300 Quadratmetern vergrößern", sagte Hillesheims Bürgermeisterin und Vorsteherin des IGP-Zweckverbands Heike Bohn auf TV-Anfrage. Damit wäre der vierte und laut Bohn "vorerst letzte" Higis-Bauabschnitt fertig gestellt. In etwa einem Jahr sollen die zusätzlichen Gewerbeflächen zur Verfügung stehen. Die Kosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro, Bohn geht - wie bisher - von 70 Prozent Landeszuschuss aus, die restlichen 30 Prozent (390 000 Euro) hat die Higis GmbH zu tragen. An der ist auch der Zweckverband IGP beteiligt, den die Verbandsgemeinde Hillesheim durch einen jährlichen Beitrag aus Steuergeldern mitfinanziert. Das sind für dieses Jahr 150 000 Euro. Zur Finanzierung führte Bohn aus: "Die Belegungsquote, also die Mieteinnahme, muss so hoch sein, dass wir damit den Schuldendienst leisten können, denn die Higis GmbH hat das Geld nicht, sondern muss für das Vorhaben einen Kredit aufnehmen." Derzeit ist das Higis nach Worten der Verbandsvorsteherin zu 85 Prozent belegt. Kritisch werde es bei nur noch 70 Prozent Belegung. Bohn sagt aber: "Die war in der Vergangenheit immer so, dass der Schuldendienst geleistet werden konnte. Higis ist eines der funktionierenden Gründerzentren im Land." Und deshalb sei auch von vornherein klar gewesen, dass nur bei Abschluss neuer Mietverträge erweitert werde. Bohn sagte: "Auf bloße Interessensbekundungen wären wir nicht tätig geworden. Mittlerweile haben wir aber mit den beiden Interessenten Einigung erzielt, die Unterschrift unter die Vormietverträge ist nur noch eine Formalie." Zu den beiden Firmen, die sich ansiedeln, sagte Bohn lediglich, dass sie "primär Bedarf nach Fabrikationshallen, aber weniger nach Büroräumen" haben und "zwischen 15 und 20 Arbeitsplätzen" schaffen werden. Auch im IGP hat sich einiges getan: Im vergangenen Jahr haben sich zwei Firmen neu angesiedelt (Dachbau Lorsche aus Gerolstein sowie die Firma Vulkanbau), zwei Unternehmen haben erweitert (Viana und Badu-Transporte). Derzeit stehen laut Bohn noch 15 Hektar baureifes Land zur Verfügung, mit einem Unternehmen würden derzeit Gespräche über eine Ansiedlung und somit über weitere 15 Arbeitsplätze geführt. Seit Jahresende haben sich Anfragen gehäuft

Alles in allem ist Verbandsvorsteherin Bohn angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage mit der Entwicklung im IGP zufrieden. Und sie nimmt bereits einen leichten Aufwärtstrend wahr: "Die Anfragen nach Flächen haben sich gehäuft seit Ende vergangenen Jahres." Bei entsprechendem Bedarf sei daher auch eine Erschließung weiterer Flächen denkbar, so Bohn. Doch bis dahin gelte es, den eingeschlagenen Weg fortzuführen - auch wenn das einen jährlichen Zuschuss der Verbandsgemeinde von 150 000 Euro bedeute. Bohn sagt klipp und klar: "Das Ganze ist ein Wirtschaftsförderungsprojekt, und das müssen wir zu einem guten Ende bringen. Man kann doch nicht auf halbem Weg stehen bleiben und sagen: Wir wollen nicht mehr." Selbstverständlich sei das Ziel, den Beitrag zu verringern und letztlich gegen Null zu führen. Das sei aber nur dadurch zu erreichen, dass entsprechend Flächen verkauft und Unternehmen angesiedelt werden. Bohn sagt aber auch: "Wir brauchen leider einen etwas längeren Atem, als man sich das damals vielleicht vorgestellt hat." Dass sich langer Atem auszahlt, wird durch eine andere Entscheidung belegt: Ab 7. April wird nach Angaben der Bürgermeisterin für den Probezeitraum von einem Jahr eine Bushaltestelle im IGP eingerichtet. Sie soll werktags jeweils morgens und abends angefahren werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort