Hilfe für die Ärmsten der Armen

Hillesheim · Fast jede Woche eine neue Schule: Das ist dank des Vereins Solidaritätskreis Westafrika in Burkina, Faso, einem der ärmsten Länder der Welt, möglich. Was der Verein in Zukunft plant und wo weitere Hilfe benötigt wird, können Interessierte im Pfarrheim in Hillesheim erfahren.

 Freuen sich über die Hilfe aus Deutschland: Kinder in Burkina Faso. Foto: Solidaritätskreis Westafrika

Freuen sich über die Hilfe aus Deutschland: Kinder in Burkina Faso. Foto: Solidaritätskreis Westafrika

Foto: (e_gero )

Hillesheim. Sieben Menschen gründeten 1991 in Hillesheim den Solidaritätskreis Westafrika. Er hat sich auf den Bau von Grundschulen und Collèges (Realschulen) in Burkina Faso spezialisiert. Für den ersten Schulbau benötigte er noch drei Jahre. Damals bekam er noch keine Zuschüsse vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Mittlerweile hat der Solidaritätskreis rund 100 Mitglieder und 800 Spender. Das Spendenaufkommen liegt im Jahr zwischen 250 000 und 290 000 Euro.
Der Verein baut nun fast jede Woche eine neue Schule. Er ist in Burkina Faso der Verein, der die meisten Schulen errichtet und damit sehr wirksam zur Entwicklung des Landes beiträgt. Dies ist nur möglich, weil das Bundesministerum für wirtschaftliche Zusammenarbeit 75 bis 87 Prozent der Baukosten übernimmt und der Verein entsprechend weniger Spenden aufbringen muss.
Jedes Jahr investiert der Verein rund 1,5 Millionen Euro, und jeder gespendete Euro wird vom Ministerium mindestens vervierfacht. Die Verwaltungskosten betragen nur 1,2 Prozent der Gesamtausgaben, was enorm niedrig ist.
Bis zum Jahr 2018 wird der Verein 206 Collèges mit 1217 Klassenräumen gebaut und eingerichtet haben. Hinzu kommen 164 Grundschulen mit 593 Klassenräumen, 459 Lehrerhäuser und 115 Brunnen. Da durchschnittlich etwa 75 Kinder pro Klasse unterrichtet werden, hat er dann für über 135 000 Kinder neue Schulplätze geschaffen. 18 Millionen Euro wurden investiert und jeder Schulplatz kostete nur rund 130 Euro.
Die Bevölkerung muss Sand und Kies sammeln und zur Baustelle transportieren, Handlangerdienste leisten und Bäume pflanzen.
Der Staat übernimmt die Schulen und schickt die Lehrer, sodass keine Folgekosten entstehen. Mitglieder des Vereins besuchen jedes Jahr auf eigene Kosten die Dörfer, in denen Projekte durchgeführt wurden. Credo des Vereins: "Die Projekte sind für die abgelegenen Dörfer kein anonymes Geschenk, sondern mit diesen Projekten werden freundschaftliche Verbindungen gepflegt."
Weitere Informationen über die Initiative erhält man auch unter <%LINK auto="true" href="http://www.solidaritaetskreis.de" text="www.solidaritaetskreis.de" class="more"%>Extra

Burkina Faso liegt in der Sahelzone, hat fast 19 Millionen Einwohner und gehört zu den fünf ärmsten Staaten dieser Erde. Regelmäßige Dürreperioden sorgen oft für große Not der Menschen, die hauptsächlich Bauern sind. Die Versorgung mit Strom und Wasser ist unzureichend. Nur 25 Prozent der Bürger können lesen und schreiben. Die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 204 (bei 1000 Geburten).red

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