Hillesheim investiert in Schulmensa
Hillesheim · Kleine Lösung: Die Augustiner-Realschule plus in Hillesheim wird nach den Sommerferien offiziell Ganztagsschule. Dafür wird für rund 120 000 Euro eine Mensa gebaut und eingerichtet. Die große Umbauvariante für rund eine Million Euro wurde verworfen.
Nach dem Zusammengehen der Hauptschule, die wegen rapide sinkender Schülerzahlen ohnehin von der Schließung bedroht war, und der Realschule zur Augustiner-Realschule plus in Hillesheim zum Schuljahr 2010/2011 folgt der zweite Schritt: Nach den Sommerferien wird die Schule nun auch offizielle Ganztagsschule.
Das war bereits zum Start geplant, klappte aber wegen zu geringen Interesses im ersten Anlauf nicht. Jetzt sind rund 60 Schüler für die Ganztagsschule angemeldet.
Drei Klassen pro Jahrgang
Das sind genug. Denn laut Landesministerium sollen Realschulen plus für ein Ganztagsangebot mindestens drei Klassen pro Jahrgang haben.
Dafür herrscht nun Zeitdruck, denn für den Ganztagsbetrieb muss vor allem eine Mensa her, um die Mittagsverpflegung der Kinder sicherzustellen.
Nicht nur wegen der gebotenen Eile, sondern vor allem wegen der Kosten sprach sich der Rat der Verbandsgemeinde (VG) nun dafür aus, auf die kleine Lösung zu setzen.
Zuschuss vom Land
Sie sieht vor, dass die bisherige Lehrküche der früheren Hauptschule genutzt und der angrenzende Handarbeitsraum als Speisesaal umgebaut wird. Hierfür hat das Land auch bereits eine Bezuschussung in Aussicht gestellt. Variante zwei hätte vorgesehen, dass der Innenhof im Verwaltungsbereich der früheren Hauptschule zu Küche und Speisesaal umgebaut worden wäre. Kostenpunkt: eine Million Euro.
Bürgermeisterin Heike Bohn sagte daher: "Die Verwaltung plädiert für die kleine Lösung. Auch, weil die ADD lediglich einen Baukostenzuschuss von 70 Prozent für die kleine Lösung in Aussicht gestellt hat. Selbst wenn wir uns für die große Variante entscheiden würden."
Maximal 84 000 Euro für Hillesheim
Demnach würde die VG Hillesheim maximal 84 000 Euro als Zuschuss erhalten.
Zudem führte Bohn die anstehende Kommunalreform als Argument für die kleine Lösung ins Feld. Sie sagte: "Vor dem Hintergrund der Fusionsgespräche mit den Nachbar-Verbandsgemeinden muss man sich schon fragen: Was machen wir noch und was nicht?"
Und mit den Bürgermeisterkollegen in Gerolstein und Jünkerath ist laut Bohn grundsätzlich vereinbart worden, dass "wir uns auf kleine Maßnahmen beschränken und nur das machen, was unbedingt gemacht werden muss".
Mensa als sinnvolle Investition
Dass die Mensa - wenn auch in kleiner Form - gebaut werden muss, daran ließ die Bürgermeisterin aber keinen Zweifel. Sie sagte: "Wer A sagt, muss auch B sagen. Und A war die Übernahme der Schulträgerschaft durch die Verbandsgemeinde. Selbst wenn wir mit Gerolstein und der Oberen Kyll zusammengehen, wird ja - wenn überhaupt - nicht sofort eine Schule zugemacht, sondern frühestens in fünf bis zehn Jahren. Daher ist die Mensa eine sinnvolle und notwendige Investition."
In die gleiche Kerbe schlug CDU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Jüngling. Er sagte: "Die Mensa ist eine Investition in die Zukunft, die absolut sinnvoll ist. Zudem ist unser Eigenanteil von 36 000 Euro überschaubar und absolut vertretbar."
FWG-Fraktionssprecher Johannes Pinn plädierte dafür, die Idee einer Integrierten Gesamtschule aus den beiden Realschulen in Hillesheim und Jünkerath nicht aus den Augen zu verlieren.
Der erste Anlauf vor zwei Jahren war zwar von der Politik gewünscht, jedoch am Widerstand der Lehrerkollegien gescheitert.
Peter Steffgen, Schulleiter der Augustiner-Realschule plus in Hillesheim, wollte dem TV nichts zur Ganztagsschule sagen.
Extra: Zeitdruck
Problematisch könnte die Essensausgabe an die Schüler werden, da die Schule bereits am 8. August wieder beginnt. Möglicherweise ist die Mensa bis dann noch nicht gebaut. Bürgermeisterin Heike Bohn sagte dazu: "Möglicherweise werden wir Essen anliefern und im Mehrzweckraum ausgeben lassen oder die Grundschule nutzen. Diesbezüglich werden noch Gespräche mit dem Caterer geführt." Das Catering übernimmt die St.-Martin-Gastronomie aus Ulmen, die auch andere Schulen im Kreis versorgt. mh
