Hillesheim sagt vorerst weiter ja zum Naturpark

Hillesheim · Die Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim hat sich nun doch noch umentschieden und trotz Geldmangels einstimmig beschlossen, vorerst in der Natur- und Geopark GmbH zu bleiben. Grund: Der Beitrag für die VG sinkt jährlich um 3771 Euro auf gut 9100 Euro.

Hillesheim. Die VG Hillesheim plagen Finanzsorgen: Sie schleppt rund 1,2 Millionen Euro an Kassenkrediten mit sich (die aufgenommen werden müssen, um das laufende Geschäft zu bewältigen) und musste unlängst weitere 150 000 Euro aufbringen beziehungsweise einsparen, um den aktuellen Haushalt auszugleichen (der TV berichtete).
Vor diesem Hintergrund wurde nach Möglichkeiten gesucht, Geld zu sparen. So wurde auch die Mitgliedschaft in der Natur- und Geopark GmbH infrage gestellt, für die die VG jährlich 12 888 Euro gezahlt hat. Vor allem, weil sich vielen Ratsmitgliedern der Sinn der Mitgliedschaft in dem seit knapp drei Jahren bestehenden Naturpark noch nicht erschlossen hat. So sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Jüngling: "Ich sehe bislang keinen Erfolg."
In der VG Hillesheim war das Projekt Naturpark Vulkaneifel ohnehin stets kritisch beäugt worden. Vor allem die Kalk- und Lavagrubenbetreiber befürchteten Einschränkungen, und einige Kommunen, die finanziell vom Gesteinsabbau profitieren, bangten um ihre Einnahmen. Nach langen Verhandlungen wurde festgeschrieben, dass es nur in den Kernzonen Salmwald (vor allem VG Gerolstein und VG Daun), Liesertal (VG Daun und VG Kelberg) und Uessbachtal (VG Daun, VG Kelberg, VG Ulmen) Einschränkungen gibt. Erweiterungen von Gesteinsabbau werden durch die Verordnung nicht behindert. Da haben auch die Hillesheimer zugestimmt.
Auch Hillesheim Bürgermeisterin Heike Bohn (parteilos) stellte fest, dass es in der Gesellschaft "bislang zu viele interne Diskussionen und politische Reibereien" gegeben habe. Dennoch sagte sie: "Es ist mein großer Wunsch, der GmbH noch eine Chance zu geben, die Vulkaneifel weiterzuentwickeln." Ihrem Appell, vorerst weiter in der Gesellschaft zu bleiben, folgte der Rat dann auch einstimmig (bei zwei Enthaltungen).
Das hatte vor allem damit zu tun, dass die Kommunen, die finanziell schlecht aufgestellt sind und am kommunalen Entschuldungsfonds teilnehmen, laut geändertem Gesellschaftervertrag entlastet werden. Das trifft auf die VG Obere Kyll und die VG Hillesheim zu. Die finanzstarken Mitglieder zahlen dafür höhere Beiträge. Neu ist ebenfalls, dass jede Ortsgemeinde pro Einwohner 50 Cent an die Gesellschaft zu entrichten hat. Das sind insgesamt nochmals rund 4300 Euro. Die Beschlüsse der Ortsgemeinderäte dazu stehen allerdings noch aus. mh
Extra

Der Naturpark Vulkaneifel umfasst auf einer Fläche von rund 980 Quadratkilometern sieben Verbandsgemeinden aus drei Kreisen: Dies sind die Verbandsgemeinden des Kreises Vulkaneifel (Daun, Gerolstein, Hillesheim, Kelberg und Obere Kyll, mit Ausnahme der Gebiete, die zum Naturpark Nordeifel gehören) sowie Teile der VG Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) und der VG Ulmen (Kreis Cochem-Zell). Eines der Hauptziele ist es, die Region für naturnahen Tourismus besser vermarkten zu können. Die Mitglieder und ihre künftigen Beiträge: Landkreis Vulkaneifel (50 000 Euro), Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel (30 000 Euro), VG Daun (29 287 Euro), VG Gerolstein (18 651 Euro), VG Kelberg (16 243 Euro), VG Manderscheid (13 297 Euro), VG Ulmen (12 553 Euro), VG Obere Kyll (9443 Euro), VG Hillesheim (9117 Euro). Macht zusammen 188 591 Euro. mh

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