Hillesheim und Gerolstein wetteifern weiter

Daun/Gerolstein/Hillesheim · Ende der Sommerpause auch für den Kreistag Vulkaneifel: Am Montag treffen sich die Mitglieder in Daun (Kreishaus, Beginn 17 Uhr), um unter anderem über die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans zu beraten.

Daun/Gerolstein/Hillesheim. Das Schulangebot im Kreis Vulkaneifel ist im gerade gestarteten Schuljahr mit der Einrichtung der Fachoberschule (FOS) Gesundheit in Daun (der TV berichtete) um einen Bildungsgang erweitert worden. Darüber hinaus hat der Kreis seit dem vergangenen Jahr eine Option für ein berufliches Gymnasium mit Fachrichtung Technik, angesiedelt an der Berufsbildenden Schule (BBS) in Gerolstein.

Besondere Konstellation: Die Schule steht aber seit Ende vergangenen Jahres nicht mehr ohne Konkurrenz da: Die Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim hat beantragt, an der Realschule plus eine FOS Technik einzurichten. Wegen dieser besonderen Konstellation wird dem Kreistag für seine Sitzung empfohlen, früher als geplant die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans in Auftrag zu geben. Die Aktualisierung soll die Projektgruppe "Bildung und Region" aus Bonn übernehmen, die bereits den noch bis Ende des laufenden Schuljahrs gültigen Plan erarbeitet hat. Basierend auf den neuen Erkenntnissen kann dann entschieden werden, welcher Standort die bessere Perspektive hat.

"Nicht nur auf Daun und Gerolstein konzentrieren": Für Hillesheim würde ein Zuschlag für die FOS bedeuten, dass die Realschüler nahtlos nach der zehnten Klasse die Oberstufe besuchen und nach der zwölften Klasse Fachabitur machen könnten. Ein ausgewogenes schulisches Angebot dürfe sich nicht nur auf die Schulstandorte Gerolstein und Daun konzentrieren, sagt die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hillesheim, Heike Bohn.
Laut Kreisverwaltung hält aber die BBS Gerolstein hingegen die Einrichtung einer FOS Technik in Hillesheim für "sehr kritisch, da dies wahrscheinlich zur Folge hätte, dass letztendlich an beiden Standorten diese Bildungsgänge sich gegenseitig infrage stellen könnten". Tragfähig wäre eine solche Schule nur, wenn mindestens 40 Schüler pro Jahrgang zusammenkämen.
Finanzielle Folgen für den Kreis: Zu berücksichtigen sein werden auch die finanziellen Folgen für den Kreis. Denn er müsste entsprechend den gesetzlichen Vorgaben die Trägerschaft der Realschule plus Hillesheim von der VG übernehmen, sollte eine FOS eingerichtet werden. Was eine Schule den Kreis kostet, hat er am Beispiel der Realschule plus in Daun (ohne FOS und ohne Personalkosten) ermittelt: Im vergangenen Jahr waren es etwa 460 000 Euro.
Sollte in Hillesheim eine FOS Technik eingerichtet werden, wäre einiges an Investitionen für eine entsprechende Ausstattung fällig, neben den normalen Unterhaltungskosten. Kenner gehen davon aus, dass die Kosten höher wären als bei der Einrichtung der FOS Gesundheit in Daun. Dafür hat der Kreis 20 000 Euro vom Land bekommen, darüber hinaus aber selbst nicht tief in die Tasche greifen müssen.

Alle Schulen auf dem Prüfstand: Die Entscheidung für einen neuen Bildungsgang mit Schwerpunkt Technik ist aber nur ein Aspekt, was den neuen Schulentwicklungsplan angeht. Denn es stehen alle Schulen im Kreis wieder auf dem Prüfstand.
Ein Sorgenkind ist beispielsweise die Realschule plus in Gillenfeld (getragen von der VG Daun). Dort haben sich zum Schuljahr 2013/2014 nur 15 Schüler angemeldet. Das sagen die Fraktionen

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