Hillesheim will Energie aus Sonne gewinnen

Die Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim will ihre ökologische Vorreiterrolle im Kreis weiter ausbauen: Aktuell versucht sie, eigene Dachflächen für die Installation von Sonnenkollektoren zu verpachten.

Hillesheim. Bislang kann niemand sagen, ob der aktuelle Vorstoß, eigene Dachflächen für die Installation von Solar-Kollektoren zu verpachten, überhaupt gelingt. Und falls ja: was er bringt.

Dennoch will die VG diesen Versuch starten, da er nicht zuletzt für Bürgermeisterin Heike Bohn die konsequente Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs bedeutet.

Die bisherigen Meilensteine: erste Holzhackschnitzelheizung in einem kommunalen Gebäude im Kreis (Kindergarten und Grundschule Hillesheim), konsequenter Einsatz von Heizungen mit regenerativen Energieträgern in kommunalen Gebäuden, grenzübergreifende Kooperationen in Sachen Energieeinsparung und -gewinnung (der TV berichtete).

Zum aktuellen Vorstoß sagt der mit der Angelegenheit betraute Fachbereichsleiter im Hillesheimer Rathaus, Werner Schröder: "Was wir machen, ist keine Ausschreibung. Vielmehr versuchen wir über Veröffentlichungen, Interessenten für den Betrieb von Solaranlagen zu bekommen."

Bis 18. Februar können diese ihr Angebot an die VG-Verwaltung in Hillesheim richten. Erst danach entscheidet der VG-Rat, ob die angebotenen Flächen zu dem vom Interessenten offerierten Preis verpachtet werden.

Welche Preise dabei zu erzielen sind, konnte Schröder ebenfalls nicht sagen.

Da aber erstens bekannt ist, welche Dachflächen die Verbandsgemeinde anbietet und zweitens, mit wie viel Geld der eingespeiste Sonnenstrom vergütet wird, ist eine grobe Schätzung möglich, um wie viel Geld es gehen könnte.

Alles in allem bietet die VG rund 1500 Quadratmeter Dachflächen zur Verpachtung an: zum einen in der Grundschule Hillesheim das Dach des Altbautrakts (210 Quadratmeter), zum anderen von der Hauptschule das Dach der Sporthalle (400 Quadratmeter), das Dach des Klassentrakts (435 Quadratmeter) und das Dach des Fachklassen- und Verwaltungstrakts (465 Quadratmeter).

Bei einer neuen Solaranlage werden pro Quadratmeter Fläche und pro Jahr durchschnittlich 100 Kilowattstunden Strom erzeugt. Zusammen wären das demnach 150 000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Aktuell vergütet der Gesetzgeber jede so erzeugte Kilowattstunde Strom mit 35 bis 39 Cent (je nach Größe der Anlage.) Bei durchschnittlichen 37 Cent wäre demnach ein jährlicher Ertrag von 55 500 Euro möglich (150 000 mal 37 Cent = 55 500).

An einer Spekulation, wie viel davon ein potenzieller Investor an Pacht für die Dachfläche abzugeben bereit wäre, will sich Schröder nicht beteiligen.

Er macht jedoch auf einen anderen Punkt aufmerksam: "Es ist Eile geboten, denn der Bund plant, die Vergütungen für Solarstrom ab 1. April dieses Jahres nochmals zu senken."

Kein Thema ist indes für die VG, selbst Photovoltaikanlagen zu kaufen und zu installieren. Schröder sagt: "Diese Problematik steht nicht an, weil die Kommunalaufsicht den eigenen Betrieb der Anlagen nicht genehmigt." Mutmaßliche Begründung: Zum einen ist das keine originäre Aufgabe der Verbandsgemeinde, zum anderen ist der aktuelle Haushalt auch so schon unausgeglichen und der Schuldenberg immerhin gut zwei Millionen Euro hoch.

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