Hillesheim will mit Frischemarkt punkten

Der Gewerbeverein Hillesheim entwickelt Strategien, um dem fortschreitenden Leerstand im Stadtzentrum zu begegnen. Ein samstäglicher Frischemarkt soll die Innenstadt beleben und kauffreudige Besucher aus den umliegenden Gemeinden nach Hillesheim locken.

 Mit einem samstäglichen Frischemarkt – wie hier in Trier – sollen künftig mehr Besucher nach Hillesheim gelockt werden. Foto: Landwirtschaftskammer

Mit einem samstäglichen Frischemarkt – wie hier in Trier – sollen künftig mehr Besucher nach Hillesheim gelockt werden. Foto: Landwirtschaftskammer

 Die zunehmenden Leerstände in Hillesheim bereiten dem Gewerbeverein Sorge. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Die zunehmenden Leerstände in Hillesheim bereiten dem Gewerbeverein Sorge. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Hillesheim. Leerstehende Ladenlokale und verschlossene Supermarkttüren: Im Zentrum Hillesheims beginnt sich eine Abwärtsspirale zu drehen, deren Sogwirkung alle Gewerbetreibenden zu spüren bekommen. In der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins im Krimihotel gilt es die spannende Frage zu beantworten, wie dieser Negativtrend aufzuhalten ist.

Jedem im Raum ist bewusst, dass die Situation nicht nur die etwas angeht, die ihren Betrieb schließen mussten. "Es betrifft jedes Geschäft", sagt der Vorsitzende Josef Marien. "Es ist unser aller Problem."

Denn eines ist klar: Tote Innenstädte locken keine Besucher an, und kein Gewerbe kann ohne Kundschaft existieren. Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.

Eines der Konzepte, das Abhilfe schaffen soll, lag schon vor zwei Jahren vor, wurde damals aber nicht verwirklicht: ein samstäglicher Frischemarkt als Rezept für das kränkelnde Zentrum Hillesheims.

Ein Arbeitskreis um Theo Valerius, Stadtratsmitglied und Kassenwart des Gewerbevereins, hat sich im Vorfeld mit der Idee beschäftigt, Wochenmärkte in der Region und in Städten wie Bonn, Köln und Aachen besucht und mit Marktbetreibern gesprochen.

"Überall verzeichnen Märkte an Wochentagen ein Minus an Einnahmen und Besucherzahlen", sagt Valerius.

"Hingegen sind bei Märkten am Samstag bis zu dreifache Umsatzsteigerungen zu beobachten." Er ist fest davon überzeugt: "Ein Frischemarkt am Wochenende, mit regionalen Produkten, der auch Günstiges für die ältere Bevölkerung zu bieten hat, ist ein Anreiz, in Hillesheim einzukaufen."

Die Befürchtung: Die Einführung eines zusätzlichen und attraktiveren Markttages könnte dem ohnehin schon geschwächten Markt am Donnerstag der Todesstoß versetzen.

Tourismuschef Manfred Schmitz begrüßt die Überlegungen des Gewerbevereins, warnt aber genau davor. Er sagt: "Ein Frischemarkt am Samstagvormittag hätte mit Sicherheit positive Auswirkungen auf die ganze Stadt. Wenn aber dadurch Gefahr für den Markt am Donnerstag entsteht, sollte man die Finger davon lassen."

Obwohl massive Probleme bestünden, und der Markt nicht mehr zeitgemäß sei, ziehe er immer noch Käufer und Besucher aus ganz Rheinland-Pfalz an. "Auch der Donnerstag sollte aufgewertet werden", meint Schmitz.

Dem Gewerbeverein ist die Problematik bewusst: Auch Theo Valerius ist für eine Aufwertung des Donnerstagsmarktes.

Er sagt: "Wir gehen nicht mit der Brechstange daran. Möglich ist eine Lösung nur, wenn sie auch vom Stadtrat politisch gewollt ist, denn der Frischemarkt am Samstag soll auch in Trägerschaft der Stadt stehen."

Er kündigte an, dass die freien Wähler dazu einen Antrag in der nächsten Stadtratssitzung stellen werden.

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