Hillesheimer Verein baut 42 Realschulen in Burkina Faso

Hillesheim/Burkina Faso · Es gehört zu den fünf ärmsten Staaten dieser Erde: Burkina Faso in Westafrika. Der Hillesheimer Verein Solidaritätskreis Westafrika plant mit Spendengeldern und einem Zuschuss des Bundesministeriums für Entwicklung, 42 Realschulen und 28 Lehrerhäuser in zahlreichen Provinzen des Landes zu bauen.

Hillesheim/Burkina Faso. Burkina Faso in Westafrika ist ungefähr so groß wie die alten Bundesländer. 14 Millionen Menschen leben heute in diesem ehemaligen französischen Kolonialstaat, der heute zu den fünf ärmsten Staaten dieser Erde gehört.
Der konfessionell und politisch unabhängige Verein Solidaritätskreis Westafrika aus Hillesheim unterstützt die Menschen des Landes seit 1993 mit Spendengeldern und hauptsächlich mit dem Bau von Bildungseinrichtungen. Nun plant der Verein ein ganz großes Hilfsprojekt und bekommt dafür einen Zuschuss des Bundesministeriums für Entwicklung in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Mit dem Schulbauprogramm 2014-2015 plant der Verein in besonders abgelegenen und unterversorgten Regionen von Burkina Faso im nächsten Jahr 42 Collèges (Realschulen) und 28 Lehrerhäuser zu bauen. 12 600 Kinder sollen in den Einrichtungen dauerhaft zur Schule gehen können. "Der Bau von Collèges (die Klassenstufen sieben bis zehn) ist besonders dringend", sagt der Vereinsvorsitzende Charly Simonis. In den letzten Jahren seien nämlich zahlreiche Grundschulen eröffnet worden. Wenn die Kinder nach sechs Grundschuljahren im Alter von zwölf Jahren die Schule verlassen würden, müssten sie auch eine Weiterbildungsmöglichkeit haben, um anspruchsvollere Berufe erlernen zu können. Zurzeit besuchen nur elf Prozent der Grundschulabsolventen eine weiterführende Schule. Ohne Bildung sei eine Weiterentwicklung des Landes nicht möglich, erklärt Simonis. Es würde großer Wert auf die Einschulung von Mädchen gelegt, denn durch den Schulbesuch und die dringend notwendige Aufklärungsarbeit müsse die Bevölkerungsexplosion gestoppt werden. Jede Frau in Burkina Faso bekäme durchschnittlich sechs Kinder, was in der Welt fast einmalig sei. Oft seien über 100 Kinder in einer Schulklasse, und sie würden zum Teil in Notunterkünften unterrichtet.
Wenn der nächste Tiefbrunnen weiter als 700 Meter von der geplanten Schule entfernt liegt, dürfen die Dörfer im Schulbauprojekt des Vereins selbst entscheiden, ob sie lieber ein Lehrerhaus oder einen Tiefbrunnen haben wollen. "Wenn ein Brunnen gebohrt wird, kommt die Investition allen Kindern und der gesamten Dorfbevölkerung unmittelbar zugute, da diese dann gutes Trinkwasser haben und zahlreiche Krankheiten vermieden werden können", erklärt Simonis.
Buchhalter gesucht



Im Rahmen des laufenden Schulbauprogramms 2013-2014 waren am Sonntag, 1. November, bereits 20 Schulen fertiggestellt und in ihnen wird bereits unterrichtet. 14 Schulen sind zurzeit im Bau, und bei sechs Schulen wurde noch nicht mit dem Bau begonnen. Drei Orte hatten nicht mitgearbeitet und ordentlich kooperiert, so dass die dort vorgesehenen Schulen nun in anderen Dörfern errichtet werden.
Die Verwaltungskosten des Vereins betragen nur 0,5 Prozent der Investitionsausgaben und werden fast ausschließlich für den Druck des Jahresberichts und den Kauf von Briefmarken ausgegeben. In Deutschland entstehen zurzeit keinerlei Personalkosten. Es wird aber in der Umgebung von Hillesheim eine engagierte Person gesucht, die bei der Buchhaltung und bei der Projektabwicklung im Rahmen einer Pauschalversteuerung mitarbeiten will. red/cmo

Kontakt: Solidaritätskreis Westafrika, Martinstraße 6, Hillesheim,
www.solidaritaetskreis.de
Spendenkonto: 2010171 bei der Kreissparkasse Vulkaneifel BLZ 58651240

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort