Himmlische Ruhe in den Augen der Eifel

GILLENFELD. Das Holzmaar bei Gillenfeld gehört zu den "kleinen Augen der Eifel". Es übt eine große Anziehungskraft auf die Einheimischen aus. Einer von ihnen ist Peter Zillgen aus Gillenfeld.

Um das Maar führt ein ebener, etwa ein Kilometer langer Rundweg ohne Steigung, den auch ältere Spaziergänger ohne Schwierigkeiten bewältigen können. Wer mehr über die Beschaffenheit und Eigenart des "Sees" wissen möchte, kann sich von Hinweistafeln aufklären lassen. Die Schilder finden sich auf einem Parkplatz beim Maar, der die Idylle des Gewässers nicht beeinträchtigt. Das Holzmaar hat die Form einer Ellipse und hat einen Durchmesser von 300 beziehungsweise 450 Metern, wobei die Trichtertiefe 26 bis 51 Meter und die Wassertiefe etwa 20 Meter betragen. Das Hitschemaar, das Dürre Maar und das Holzmaar bilden eine Dreiergruppe. Dabei besitzt das Holzmaar die größte Fläche und ist als einziges mit Wasser gefüllt. Anziehungspunkte gibt es am Holzmaar genug. "Seit meiner Kindheit bin ich hierhin mit meinen Eltern oder meinen Tanten spaziert", erzählt Peter Zillgen aus Gillenfeld. "Es ist total romantisch hier", schwärmt der 18-jährige Schüler und ergänzt: "Es herrscht eine himmlische Ruhe." Er ist mit jedem Teil Holzmaar auf Du und Du. Auch die Fauna, die sich über große Teile des Wassers und um den Gewässerrand spannt, ist für den 18-Jährigen bemerkens- und sehenswert. Dort verbirgt sich auch eine vielfältige Tierwelt, deren Störung vermieden werden soll. Deshalb auch die Bitte auf einer weiteren Informationstafel: "Das Landesamt für Umweltschutz und Gewässerschutz führt derzeit Untersuchungen zur Rettung seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten durch." Naturschutz wird am Holzmaar großgeschrieben, denn nur waidgerechtes Angeln und Spazieren sind erlaubt. "Im Herbst haben wir Büsche entfernt, damit Rohrkolben und Schilf wieder an- und nachwachsen", erklärt Leo Lenerz, Jugendwart des Angelvereins Gillenfeld, der das Maar betreut. Zudem steuert der Gillenfelder Gemeindearbeiter Berthold Neukirch seinen Anteil zu Sauberkeit und Ordnung am Maar bei. Oft kommt Peter Zillgen an seinen Lieblingsfleck - seit drei Jahren mit vierbeinigem Begleiter "Tessa". Der Jugendliche verbringt mit seinem Hund viel Zeit am Maar, wo sie Kommandos wie "Platz" oder "Sitz" am Ufer trainieren. Wenn die beiden ihr Trainingspensum erledigt haben, geht es auf die Holzaufsichtsplattform, von der ein tolles Holzmaarpanorama geboten wird. Umgeben ist das Maar von einem schattigen Wald, der hauptsächlich aus Buchen und Eichen besteht. Keine Frage, Zillgen führt seinen Hund stets an der Leine und verhält sich rücksichtsvoll anderen Wanderern gegenüber. Schließlich will er nicht die angenehme, entspannende Ruhe des Holzmaars zerstören, die er seit Jahren genießt. Auch Wissenschaft wird am Holzmaar betrieben: Etwas entfernt vom Aussichtspunkt wird eine Messstation sichtbar. Es ist eine große Boje auf der Maarwasserfläche zu entdecken, die als Wetterstation alle Witterungsdaten aufzeichnet. Um diese große Boje sind weitere, kleinere Exemplare angebracht, die als Sedimentfallen Schwebstoffe auffangen, so dass deren Mengen ausgewertet werden können.

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