Historische Autos als Hauptdarsteller

2011 gibt es zwar den Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft nicht mehr, aber die Eifel-Rallye rund um Daun lebt weiter. Der Schwerpunkt der Großveranstaltung liegt künftig auf schnellen Oldtimern.

 Oldtimer sollen ab dem kommenden Jahr Schwerpunkt der Rallye sein. Das Bild zeigt ein historisches Auto bei der Eifel-Rallye im Jahr 2007 in Neichen. TV-Foto: Archiv/Helmut Gassen

Oldtimer sollen ab dem kommenden Jahr Schwerpunkt der Rallye sein. Das Bild zeigt ein historisches Auto bei der Eifel-Rallye im Jahr 2007 in Neichen. TV-Foto: Archiv/Helmut Gassen

Daun. Viele Motorsportfans werden sich erschrocken haben, als sie vom "Aus für die Eifel-Rallye" hörten und lasen. Das Ende für die traditionelle Veranstaltung, die alljährlich viele Tausend Zuschauer nach Daun und Umgebung zieht? "Nein", stellt Peter Schlömer, Vorsitzender des Motorsportclubs (MSC) Daun, klar. "Es stimmt zwar, dass es keinen Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft mehr gibt, aber die historischen Rallye-Autos sind auch 2011 rund um Daun in Aktion zu sehen."

Hintergrund: Nachdem Karl Fries nach mehr als 20 Jahren seinen Rückzug als Rallyeleiter verkündet hatte und sich kein Nachfolger fand, wurde beschlossen, keinen Rallye-Meisterschaftslauf mehr zu veranstalten.

Schlömer: "Von den großen sportlichen Ambitionen haben wir uns verabschiedet, werden uns aber noch stärker als bisher um die historischen Rallye-Fahrzeuge kümmern."

Diese sind schon seit 17 Jahren neben den aktuellen Rallye-Fahrzeugen zu sehen, ab 2011 sind sie die Hauptdarsteller. An "Rallye-Action" soll es aber auch künftig nicht mangeln. "Es wird keine sportliche Wertung geben, es bleibt bei Demonstrationsfahrten. Aber jeder demonstriert auf seine Weise und es wird sicherlich Sonderwertungen wie für den schönsten Drift geben", sagt Schlömer.

Er geht nicht davon aus, dass im kommenden Jahr weniger Zuschauer (2010 waren es 25 000 bis 30 000) kommen, weil der Meisterschaftslauf wegfällt.

2011 wird internationales Publikum erwartet



"Echtes Neuland betreten wir ja nicht, sind aber trotzdem gespannt, wie unser neues Konzept ankommt. Wir wollen die Veranstaltung jedenfalls noch attraktiver machen. Ich bin davon überzeugt, dass die Rallye auch künftig eine große Attraktion für Daun ist." Und nicht nur eine Attraktion, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor: "Rund 1,5 Millionen Euro bleiben durch die mehrtägige Veranstaltung in Daun und Umgebung hängen, beispielsweise in Gastronomie und Hotellerie."

Künftig firmiert die Großveranstaltung als "ADAC-Eifel-Historic-Rallye-Party", und der neue Name ist Verpflichtung für die Organisatoren. "2011 werden wir eine Partymeile und ein großes Unterhaltungsprogramm mit Musik und Filmvorführungen in Daun bieten", kündigt der MSC-Vorsitzende an.

Der Club übernimmt künftig den Großteil der Organisation, die auch von anderen Vereinen getragene bisherige Veranstaltergemeinschaft wird Ende des Jahres aufgelöst. Bislang war die Zahl der teilnehmenden historischen Rallyefahrzeuge auf 65 begrenzt, diese Beschränkung fällt nun weg. "Künftig können es auch mehr als 100 Wagen sein", sagt Schlömer. Er hofft für 2011 wieder auf ein internationales Publikum. "Es ist schon bemerkenswert, woher die Gäste kommen. Im vergangenen Jahr hatten wir beispielsweise eine Gruppe aus Finnland, die wegen der historischen Fahrzeuge gekommen ist."

Der Vorsitzende hofft, wieder große Namen aus der Rallye-Szene präsentieren zu können, ehemalige Weltmeister wie Walter Röhrl, Björn Waldegaard und Stig Blomqvist waren schon in der Vulkaneifel. Schlömer zerstreut alle Zweifel an der Zukunft der Veranstaltung: "Fürs kommende Jahr gilt: Die alte Eifel-Rallye ist tot, es lebe die neue Eifel-Rallye."

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