"HKV-Fähnchen" für die Flutopfer

HILLESHEIM. Seit Sonntag regieren Prinz Helmut II. (Schlösser) und Prinzessin Andrea (Gruber) die Marktstadt. Erstmals in der Geschichte des Hillesheimer Karnevalsvereins (HKV) sitzen Vater und Sohn gleichzeitig auf dem Narrenthron. Der neunjährige Henning (Schlösser) schwingt nämlich bei der närrischen Kinderschar, zusammen mit Prinzessin Eva (Janssen), das Zepter.

 Mit leisem Wehmut überreicht Prinzessin Petra (Schmitz, mit lila Stola) das Narrenzepter, den Jodokus, an die neuen Narren-Regenten Prinz Helmut II. (Schlösser) und Prinzessin Andrea (Gruber).Foto: Gabi Vogelsberg

Mit leisem Wehmut überreicht Prinzessin Petra (Schmitz, mit lila Stola) das Narrenzepter, den Jodokus, an die neuen Narren-Regenten Prinz Helmut II. (Schlösser) und Prinzessin Andrea (Gruber).Foto: Gabi Vogelsberg

"Es passt einfach alles zusammen. Ich war vor 30 Jahren auch Kinderprinz", sagt Prinz Hel-mut II. Filius Henning stellt sich stolz neben den "Prinzen-Papa" auf die Bühne. In vollem Ornat, ebenso wie die kleine "Lieblichkeit" Eva. Schlössers haben sich vorgenommen, "Prinzen mit Herz zu sein". Vorschusslorbeeren verteilt Stadtbürgermeister Matthias Stein bei der symbolischen Schlüsselübergabe an den 43-jährigen Prinzen: "Er ist der Beweis dafür, dass aus dem Stadtrat gut gelaunte Prinzen erwachsen können." Das Publikum in der Stadthalle quittiert diese Aussage mit einem "Dreifach Helleshem Alaaf". Prinz Helmut II., auch stellvertretender Wehrführer, lässt derweil den Musikverein sein Lieblingslied "echte Fründe" spielen. Aus gutem Grund: Immerhin stellen sechs Feuerwehrkameraden, stilvoll gekleidet in historischen Uniformen und Pickelhauben sowie geschultertem Löschschlauch, die Wachmannschaft des Regentenpaars. Mit Prinzessin Andrea steht eine HKV-Vereinswirtin der närrischen Zunft vor. Prinz und Adjutant Jockel (Jürgen Thome) geben eine Kurzbeschreibung der 46-Jährigen ab: "Freche Escher Schnauze mit Herz auf dem rechten Fleck." Lachend reagiert die in Esch bei Jünkerath geborene Wirtin der "Bauernstube": "Ja, stimmt." Sie gilt als die "treibende Kraft des Prinzenpaars". "Ich hatte bei der Nominierung die tolle Tradition und den Spaß am Karneval im Auge", sagt sie. Stadtbürgermeister Stein vermutet: "Sie atmet seit fünf Jahren die Luft des historischen Gemäuers der Bauernstube ein. Das ist klar, dass sie diesem Gefühl nicht ausweichen kann." Prinzessin Andrea ist vor der Proklamation nicht aufgeregt und verneint deshalb auch das Angebot, ihr einen Cognac zu bringen. "Mariacron ist mein Lieblingsgetränk", meint sie. Und "op d'm Maat", passend zur Bauernstube am Viehmarkt, hat sie als ihr Lied ausgewählt. Das Motto der Session legte das Prinzenpaar erst kurz zuvor am Stehtisch im Foyer auf die Inthronisierung wartend fest: "Ist die Session auch noch so kurz, nutzen wir die Zeit um so intensiver." Die Proklamation ist der beste Beweis dafür: Fetzige Musik, viele Gäste, Besuch der befreundeten Vereine, sogar von der Moselgemeinde St. Adelgund, und hervorragende Darbietungen der vier HKV-Tanzgarden und der Frauenbund-Garde. Einzig Petra Schmitz, Prinzessin der vorigen Session, schaut ein bisschen wehmütig drein. Sie bilanziert: "Es war einfach nur schön. Ich würde es jederzeit wieder machen." Doch damit wird sie noch etwas warten müssen. Neben dem inthronisierten Prinzenpaar hatten sich nämlich noch drei weitere Anwärter beworben. Die Prinzentradition scheint beim HKV auf lange Zeit gesichert. Bei allem Spaß vergessen die HKV-ler nicht das Leid der Flutopfer. Statt des Prinzen-Buttons verkaufen sie "HKV-Fähnchen" zum Mindestpreis von einem Euro. Der Erlös wird nach Asien gespendet. Weitere Sitzungen, jeweils in der Stadthalle: 15. Januar, 20.11 Uhr, Frauensitzung, 22. Januar, 20.11 Uhr 1. HKV-Prunksitzung, 29. Januar, 20.11 Uhr, 2. HKV-Prunksitzung, 5. Februar, 14.11 Uhr, Kinderkarneval.

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