Hoch hinaus mit schwerem Gerät

Großinvestition: Die Firma Bilstein & Siekermann aus Hillesheim hat mit einer drei Millionen Euro teuren Mega-Presse ihren Maschinenpark aufgerüstet. Für die Installation des 110 Tonnen schweren Geräts waren zwei Kranfahrzeuge notwendig.

 Mächtige Maschine: Rund 80 Tonnen wiegt die neue Mega-Presse, mit der die Firma Bilstein & Siekermann aus Hillesheim ihren Maschinenpark aufgerüstet hat. Foto: Bilstein & Siekermann

Mächtige Maschine: Rund 80 Tonnen wiegt die neue Mega-Presse, mit der die Firma Bilstein & Siekermann aus Hillesheim ihren Maschinenpark aufgerüstet hat. Foto: Bilstein & Siekermann

Hillesheim. Warnlicht und eine gesperrte Straße zeugten davon, dass sich in der Industriestraße in Hillesheim etwas nicht Alltägliches tat.

Grundbauteil wiegt 80 Tonnen

 Zwei Kranfahrzeuge hieven die Großpresse vom Sattelschlepper in die Produktionshalle. Foto: Bilstein und Sickermann

Zwei Kranfahrzeuge hieven die Großpresse vom Sattelschlepper in die Produktionshalle. Foto: Bilstein und Sickermann



Nachdem sich der Schwertransport mit der 110 Tonnen schweren Presse vom belgischen Antwerpen den Weg bis hin in die Eifelstadt gebahnt hatte, ging es darum, die Ladung sicher an ihren letztendlichen Bestimmungsort zu bringen: die Produktionshalle des Automobilzulieferers Bilstein & Siekermann in Hillesheim.

Zuvor hatte die Mega-Presse bereits eine mehrtägige Schiffsreise von Baltimore in Amerika bis in die belgische Hafenstadt hinter sich gebracht.

Um die Maschine überhaupt transportieren zu können, wurde sie in etliche Einzelteile zerlegt. Doch auch so war der Transport ein außergewöhnliches Unterfangen, denn allein das Grundbauteil wiegt 80 Tonnen.

Bruno Hirtz, Geschäftsführer von Bilstein & Siekermann, sagt über die Neuinvestition: "Diese Sechs-Stufen-Kaltfließpresse stellt eine wertvolle Ergänzung unseres Maschinenparks zur Fertigung von Großteilen dar. Mit ihr können wir zum einen komplexe Teile formen, zum anderen schnell von einer Einstellung auf die nächste umrüsten. Das erweitert deutlich unsere Produktionsmöglichkeiten." Das lässt sich das Unternehmen einiges kosten. Hirtz: "Das Investitionsvolumen von Maschine und Umbaumaßnahmen beträgt rund drei Millionen Euro."

Anfang Oktober soll die Maschine produzieren. Bis dahin haben Monteure der Herstellerfirma aus den USA noch alle Hände voll zu tun, das Gerät zusammenzubauen und anzuschließen.

Die Investition ist auch möglich, weil es dem Unternehmen seit März dieses Jahres wieder deutlich besser geht. Die Nachfrage ist enorm gestiegen. Aktuell wird wieder im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Auch für die kommenden Monate rechnet Hirtz mit einer guten Auftragslage.

"Ich gehe davon aus, dass wir 2011 zumindest den gleichen Umsatz erzielen wie in diesem Jahr. Darüber hinaus ist eine Prognose nicht möglich, da in der gesamten Branche noch immer eine große Unsicherheit herrscht", sagt Hirtz. EXTRA Die Firma Bilstein & Siekermann gehört seit 2003 zur Indus Holding AG. Sie stellt Schraubsysteme für die Automobilbranche her. Produziert werden diese in verschiedensten Größen, gängigen Werkstoffen und mit unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen. Die seit mehr als 50 Jahren in Hillesheim ansässige Firma war stark von der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise und der gebeutelten Automobilindustrie betroffen. Es kam laut Geschäftsführer Bruno Hirtz "lediglich zu Entlassungen in minimalem Umfang". Weitere Kündigungen wurden durch 15 Monate Kurzarbeit verhindert. Aktuell beschäftigt der Zulieferer 100 Menschen, darunter zehn Auszubildende; kürzlich wurden vier der damals Gekündigten wiedereingestellt. 2010 strebt das Unternehmen 17 Millionen Euro Umsatz an. (mh)

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